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Die Beziehungen zwischen Israel und Österreich

Von WZ Online

Politik

Die wichtigsten Daten der Beziehungen zwischen Österreich und Israel


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1949: De-facto-Anerkennung des 1948 gegründeten Staates Israel durch Österreich. Überführung der Gebeine Theodor Herzls von Wien nach Jerusalem.

1950: Aufnahme konsularischer Beziehungen.

1951/52: Verhandlungen über einen österreichischen Handelskredit in Höhe von 100 Millionen Schilling; Österreich fordert als "Gegenleistung" den Verzicht Israels auf Reparationsforderungen. Die israelische Delegation gibt bei der Vertragsunterzeichnung die Erklärung ab, dass alle Forderungen an Österreich getilgt wären. In der UNO-Generalversammlung stimmt Israel für die Beendigung der alliierten Okkupation Österreichs.

1955: Israel erkennt die österreichische Neutralität an.

1956: Israel erhebt sein Generalkonsulat in Wien in den Rang einer Gesandtschaft.

1958: Unterzeichnung eines Handelsvertrages.

1960: Herstellung vollwertiger diplomatischer Beziehungen und Austausch von Botschaftern. Österreich errichtet seine Botschaft in Tel Aviv.

1968 bis 1986: 270.199 Juden aus der Sowjetunion wandern über Wien aus.

28. September 1973: Zwei arabische Terroristen nehmen aus einem Zug mit jüdischen Auswanderern aus der UdSSR vier Geiseln. Bundeskanzler Bruno Kreisky erreicht das unblutige Ende der Geiselnahme mit der Zusage, das Durchgangslager Schönau in Niederösterreich schließen zu lassen. Israels Regierungschefin Golda Meir fordert in Wien ohne Erfolg die Rücknahme dieser Entscheidung.

1974: Kreisky leitet im Auftrag der Sozialistischen Internationale (SI) eine "Fact-Finding-Mission" im Nahen Osten und setzt sich für die Lösung des Palästinenserproblems ein.

1977: Nach der Wahlniederlage der israelischen Arbeiterpartei und der Regierungsübernahme der Rechten unter Ministerpräsident Menachem Begin verschärfen sich die verbalen Auseinandersetzungen mit Kreisky. Zwischen 1977 und 1982 finden keine offiziellen Besuche statt.

1980: Österreich erkennt als erster westlicher Staat die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) unter Yasser Arafat an.

1986: Nach der Wahl Kurt Waldheims zum Bundespräsidenten und der internationalen Debatte über dessen Kriegsvergangenheit stuft Israel seine diplomatische Mission in Wien auf Geschäftsträgerebene herab.

1992: Mit dem Ende von Waldheims Amtszeit und dem Regierungswechsel in Israel (Yitzhak Rabin von der Arbeiterpartei wird Premier) tritt eine Entspannung ein. Die israelische Regierung entsendet wieder einen Botschafter nach Wien.

1993: Bundeskanzler Franz Vranitzky (S) legt in einer Rede in der Hebräischen Universität zu Jerusalem ein historisches Bekenntnis zur österreichischen Mitverantwortung für die Opfer des Nationalsozialismus ab.

1994: Israel-Besuch von Bundespräsident Thomas Klestil.

Februar 2000: Aus Protest gegen den Regierungseintritt von Jörg Haiders FPÖ zieht Israel seinen Botschafter "auf unbestimmte Zeit" aus Wien ab. Die Botschaft wird abermals auf Geschäftsträgerebene herabgestuft. Österreich verzichtet auf Reziprozität und belässt seinen Botschafter in Tel Aviv.

2001: Einigung bei Restitutionsverhandlungen für Opfer des NS-Regimes.

Mai 2002: Kunststaatssekretär Franz Morak (V) wird als erstes Mitglied der VP-FP-Bundesregierung zu einem Arbeitsbesuch nach Israel eingeladen.

Juli 2003: Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) vereinbart in Jerusalem mit ihrem israelischen Amtskollegen Silvan Shalom, dass nach dreieinhalb Jahren wieder ein israelischer Botschafter nach Wien entsandt werden soll.

21. Dezember 2003: Die israelische Regierung bestätigt die Ernennung des bisherigen Geschäftsträgers Avraham Toledo zum Botschafter. Israel ist wieder durch einen Botschafter in Wien vertreten.

19. Oktober 2004: Als erster israelischer Präsident stattet Moshe Katzav Österreich einen Staatsbesuch ab.

25. Juli 2006: Ein österreichischer UNO-Militärbeobachter, Major Hans-Peter Lang, stirbt durch israelischen Artilleriebeschuss einer Beobachterstation im Südlibanon. Israel entschuldigt sich später für den "tragischen Unfall", der auf einen Koordinationsfehler zurückzuführen gewesen sei.

2. September 2007: Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) besucht Israel. Er spricht die moralische Verantwortung Österreichs angesichts der an den Juden begangenen Verbrechen an: "Viele Täter des Holocaust waren Österreicher".

19. Mai 2008: Norbert Darabos (S) besucht als erster österreichischer Verteidigungsminister seit mehr als 30 Jahren anlässlicher der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Staatsgründung Israel.

14. Dezember 2008: Bundespräsident Heinz Fischer reist auf Einladung seines Amtskollegen Shimon Peres zu einem Staatsbesuch nach Israel.

14. Oktober 2009: Israels Außenminister Avigdor Lieberman trifft in Wien seinen Amtskollegen Michael Spindelegger (V). Dieser fordert einen israelischen Siedlungsstopp auf palästinensischem Gebiet.

14. Dezember 2009: Der israelische Verteidigungsminister und Vizepremier Ehud Barak kommt auf Einladung von Verteidigungsminister Norbert Darabos nach Wien. Er trifft außer mit Darabos auch mit Bundespräsident Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann (S) und Außenminister Spindelegger zusammen.

16. - 20. Februar: Außenminister Spindelegger ist auf "Dialog-Tour" in Nahost. Er trifft die führenden Politiker der israelischen wie palästinensischen Politik ebenso wie die Staatsspitzen des Libanon und Syrien.

25. bis 28. Mai 2010: Vizekanzler Finanzminister Josef Pröll (V) in Israel. Beratungen mit Präsident Peres und Finanzminister Yuval Steinitz, u.a. über Finanzkrise und Iran-Sanktionen.

1. Juni 2010: Die Bundesregierung zeigt sich "bestürzt" über den Angriff der israelischen Armee auf die "Gaza-Solidaritätsflotte" mit neun Toten. Eine Verurteilung durch den Wiener Gemeinderat wird von Israels Botschafter in Wien als einseitig kritisiert.

23./24. Mai 2010: Bundeskanzler Faymann besucht Israel und das palästinensische Westjordanland. Unter den Gesprächspartnern befinden sich Israels Präsident Peres, Regierungschef Benjamin Netanyahu sowie von palästinensischer Seite Präsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) und Ministerpräsident Salam Fayyad.

(AAP)