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Zahlen sind im Fernsehen alles, oft zählt nicht die Qualität, sondern nur die Quote, egal wie diese auch zustande gekommen sein mag. Dennoch verdienen die jüngsten September-Zahlen einen näheren, kritischen Blick. Da wäre zunächst der ORF, der in Summe auf 33,8 Prozent kam. Das macht ihn zwar immer noch zum Marktführer, aber man kann es auch so sehen, dass zwei Drittel der Österreicher ihren TV-Bedarf nicht mehr beim heimischen Platzhirschen stillen. Allerdings dürfen sich einige österreichische Privat-TV-Projekte, die zwar in Summe noch immer keine Gefahr für den ORF sind, aber dennoch an ihrer steigenden Beliebtheit erfreuen. Dass Puls4 mittlerweile mit 3,4 Prozent immer mehr zum Faktor im heimischen TV-Markt wird, ist eine gute Nachricht und es zeigt, dass auch etwas herausschaut, wenn man bereit ist, was hineinzustecken - in diesem Fall etwa die Champions League. Auch die kleine Perle Servus TV darf sich freuen: Der Qualitätssender konnte seinen Marktanteil von 0,7 auf 1,3 Prozent fast verdoppeln. Sicher, das ist noch immer nicht viel, aber es zeigt, dass das Programm nicht unbemerkt bleibt. Dass der als Frauensender neu gestartete Sixx sich mit einem Prozent etabliert hat, ist auch noch ausbaufähig. Es sind durchwegs harte Bretter, die die Privatsender in diesem Land bohren müssen, und Rückenwind bleibt aufgrund der gegebenen politischen Marktkonstruktion aus. Dennoch zeigen sich langsam deutliche Bohrspuren - und das ist gut so.