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Die fehlenden Turnstunden an unseren Schulen waren die Übeltäter. Nur deswegen hat Österreich bei Olympia keine Medaille geholt. Aha. Abgesehen von diesem gewagt konstruierten Zusammenhang fragen Sie sich vielleicht, warum wir dieses leidige Thema noch einmal aufwärmen. Donnerstagabend startete die Sendung "Schule bewegt" auf ORF Sport+. Das Format soll Kinder zu mehr Sport animieren und mit positiven Beispielen aufwarten. Das Besondere dabei, neben den mehr schlecht als recht vor die Kamera gezerrten Kindern, war die Moderatorin. Mirna Jukic. Genau, die Ex-Schwimmerin und mehrfache Sportlerin des Jahres führte durch die Sendung. Und wie sie führte. Gut, ein bisschen steif und unerfahren wirkte sie - das ist beim ersten Moderatorenjob völlig legitim. Und hätte man den Ton abgedreht, wäre es eine gelungene erste Moderation geworden. Hat man aber natürlich nicht. Also kam man auch nicht umhin, ihr beim Sprechen zuzuhören. Selbst wenn die sympathische Schwimmerin eine im ORF übliche Sprechausbildung durchlaufen hat, scheint sie wahrlich kurz ausgefallen zu sein. In ihrer originellen Interpretation des Wiener Dialekts, bei dem ein "haben" schnell zu einem saloppen "ham" verkommt und mit extravagant rollendem "R" las sie die Sätze vom Teleprompter. Die Sendung dient einer guten Sache, keine Frage. Jukic wirkt engagiert und es wurde deutlich, dass sie auch gut mit Kindern kann. Aber ehrlich: Muss man denn der armen Frau unbedingt Wörter wie "Vorreiterrolle" in die Moderation schreiben?