Ein "starkes" Ergebnis präsentierten die Austria-Tabak-Vorstände Heinz Schiendl und Jörg Schram bei der "vielleicht letzten Bilanzpressekonferenz als börsenotiertes Unternehmen" am Donnerstag in Wien: Der Betriebserfolg (EBIT) stieg um 17,8%, das EGT um 17,3% auf jeweils 2,7 Mrd. Schilling.
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Über die Totalprivatisierung sind sich AT- und ÖIAG - sie hält für die Republik derzeit noch 41,1% der Anteile - einig: Sie soll noch im ersten Halbjahr 2001 an einen strategischen - das ist der wahrscheinlichere, so Schiendl - oder einen Finanzinvestor erfolgen.
Die im vergangenen Dezember beauftragte Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB) hat mit der Verkaufsvorbereitung begonnen und wird Anfang März das Investment Memorandum aussenden. Binnen drei Monaten nach dem Verkauf des ÖIAG-Pakets wird dem Streubesitz - 58,9% - ein Übernahmeangebot gemacht. AT-Vorstand Heinz Schiendl ist zuversichtlich, dass der Verkauf des österreichischen Tabakkonzerns nicht zu einem Entfall von Produktionslizenzen und dadurch einer Gefährdung österreichischer Arbeitsplätze führen werde - schließlich ist man stolz darauf, bei der Produktivität die Nummer 1 in Europa zu sein. Unabhängig davon werde AT aber eine ihrer - inklusive Malmö - vier großen Fabriken im Jahr 2002 schließen - welche, wird "noch heuer" bekannt gegeben.
Die von Lizenzverträgen abhängige Produktion der AT betrifft pro Jahr rund 5 Mrd. Zigaretten, etwa ein Sechstel der Gesamtproduktion. 75% davon entfallen auf Philip Morris, das restliche Viertel auf BAT, Reynolds und Reemtsma.
Den Aktionären der AT wird für 2000 eine auf 2,5 Euro (34,40 Schilling) erhöhte Dividende (nach 21,1 Euro für 1999) in Aussicht gestellt - in Summe 756 Mill. Schiling - , gezahlt aus einem Gewinn je Aktie von 59,1 Schilling.
Der Konzernumsatz belief sich inklusive Tabaksteuer nach vorläufigen Zahlen konsolidiert auf 51,4 Mrd. Schilling, um 9,2% mehr als 1999.
Der ausgewiesene Gewinn hielt mit den Steigerungsraten von EBIT und EGT nicht mit, er stieg wegen der Umstellung auf IAS-Bilanzierung und einmalig erforderlicher steuerlicher Abgrenzungen in Deutschland und Schweden nur um 12 Mill. auf 1,3 Mrd. Schilling. Für heuer erwartet man wieder einen "deutlich" höheren Gewinn, nicht zuletzt wegen der steuerlichen Entlastung bei den deutschen Tochtergesellschaften.
Im Berichtsjahr steigerte der Geschäftsbereich Tabakindustrie den Zigarettenabsatz um 8,4% auf 29,7 Mrd. Stück, dazu kamen noch 2,3 Mrd. Stück in Lohnfertigung. Während in Österreich, wo 13,7 Mrd. Zigaretten verkauft wurden, der Markt "Sättigungstendenzen" zeigt, stieg der Auslandsabsatz auf den Rekord von 16 Mrd. Stück - erstmals wurde dort mehr verkauft als daheim.