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Mehr als 103.000 neue Werke wurden heuer bei der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Da stellt sich schon die Frage, wer das alles lesen soll. Auch das dieswöchige Ö1-"Radiokolleg" stellte diese Frage. Antworten darauf gaben u.a. ein Bibliothekar, eine Schriftstellerin und ein Buchhändler, die sich allesamt mit dem immer größeren Tempo auseinander setzten, in dem Bücher auf den Markt kommen und veralten.
Das Internet mit seinen Bestellmöglichkeiten heizt die Geschwindigkeit dieses Umschlags zusätzlich an. Am Lesen Interessierte stehen einer immensen Zahl an Neuerscheinungen gegenüber: 80.000 bis 90.000 pro Jahr, die Hälfte davon Belletristik. Der Rest verteilt sich auf Sachbücher, Ratgeber, Kinderliteratur und Lyrik.
Wer soll das wirklich alles lesen? Vor allem: Ist das überhaupt erstrebenswert? Zum Glück nicht, wie am Schluss der Sendereihe zu erfahren war. Die Mitarbeiterin eines Verlags meinte sinngemäß: Es gibt Bücher und Dinge, die nur zufällig so aussehen - etwa die Biografie von Dieter Bohlen. Das erleichtert die Entscheidung doch beträchtlich.