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11,5 Stunden nonstop Sport. Das ist kein neuer Rekordversuch für das Guinness-Buch, sondern die Realität im österreichischen Fernsehen am vergangenen Sonntag. Auf ORF eins liefen tatsächlich von 10.30 bis knapp vor 22 Uhr durchgehend Sportberichte - von Biathlon über Skispringen bis zu Fußball und Ski-alpin.
Die Ladung war derart geballt, dass der erste Lauf des Herren-Riesentorlaufs wegen des Liga-Matches WAC gegen Rapid gar nicht live gesendet werden konnte. Und jetzt also auch noch die Champions League: Seit der Vorsaison auf Puls4 zu sehen, feiert die Millionenliga im öffentlich-rechtlichen TV ab 2015 ihr Comeback - was angesichts des Spardiktats auf dem Küniglberg noch für heftigere Kritik sorgen dürfte als jene von der unmittelbaren Konkurrenz. Zu Recht: Hatte man nicht vor wenigen Wochen noch gedroht, die auf ORF Sport+ ins Bild gerückten Randsportarten (insbesondere die Behindertensportler) massiv zurückzufahren? Ganz zu schweigen von Einschnitten in anderen Bereichen - wie Eigenproduktionen und dem heimischen Film.
Und nun sind offenbar zusätzliche (kolportierte vier) Millionen für die Champions-League-Rechte kein Problem? Und dank der Gebührenmillionen kann man offenbar auch locker die privaten Mitbewerber überbieten, wie bei Puls4 vermutet wird. Dabei haben die Privaten (auch ATV und Servus-TV) längst bewiesen, dass sie solche Großereignisse genauso gut stemmen und sogar für den nötigen frischen Wind in der Sportberichterstattung sorgen können. Und ob Frenkie Schinkels statt Herbert Prohaska seinen Senf dazugibt, ist dem Konsumenten wirklich egal.