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Die Chance auf ein kleines Paradoxon

Von Tamara Slavik

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WZ Tamara Arthofer
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Neue Chance, neues Glück für Manfred Schmid - und viele Fußballfans, auch der Austria, von der Schmid im Dezember gegangen wurde, werden ihm diese vergönnen. Drei Monate nach seiner Freistellung, die zahlreiche violette Anhänger auf die Barrikaden brachte und die etwa der Jahrhundert-Austrianer Herbert Prohaska als "absurd" bezeichnete, hat Schmid als Trainer des WAC nun eine neue Aufgabe im Oberhaus gefunden. Einen Tag, nachdem der WAC sich ob des Verpassens der Meistergruppe von Robin Dutt getrennt hatte, stellten die Kärntner Schmid als neuen Coach vor; Präsident Dietmar Riegler sprach von der nationalen wie internationalen Erfahrung Schmids sowie dessen Fähigkeit, "junge Spieler zu entwickeln".

Zwar ist der WAC erst seine zweite Station als Cheftrainer im Oberhaus, er stand aber Seite an Seite mit Peter Stöger in der Austria-Meistersaison 2012/13 und begleitete ihn auch bei dessen Engagements in Köln und bei Borussia Dortmund.

Mit seinem Rauswurf bei der Austria sahen viele Fans (und einige Experten) die violette Identifikationsfigur unter Wert geschlagen. Dass der schwere Gang in die Qualifikationsgruppe mit dem WAC nun ein Abstieg sei, würde Schmid freilich nie so unterschreiben. Im Gegenteil: Er freue sich auf eine "spannende Herausforderung", darüber, "wieder jeden Tag auf dem Platz zu stehen und mit den Spielern zu arbeiten", verlautete er in einer ersten Stellungnahme. Erstes Ziel sei es, die Mannschaft zu stabilisieren. Was er nicht sagte (immerhin ist der Weg weit), aber auch noch sein könnte: dass der WAC mit einer starken Qualifikationsrunde noch die Chance auf ein Europacup-Ticket bekommt, möglicherweise sogar im direkten Duell mit der Austria. Die jüngere österreichische Fußballgeschichte wäre damit um ein kleines Paradoxon reicher.