Zum Hauptinhalt springen

Die Chefs zum Greifen nah

Von Rosa Eder

Wirtschaft

"Herr Generaldirektor, ich habe mit Ihnen schon einmal persönlich gesprochen, da waren Sie noch Staatssekretär. Damals habe ich mir gedacht, dieser Mann kommt noch weiter nach oben." Der Angesprochene ist Wolfgang Ruttenstorfer, heute Chef der OMV, und er freut sich über seinen Fan. Wir befinden uns auf der "Gewinn"-Messe, bei den "Stars der Stunde".


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Österreichische Wirtschaftsprominenz steht auch heuer wieder "Gewinn"-Herausgeber Georg Wailand Rede und Antwort, der im 40-Minuten-Takt einen Top-Manager nach dem anderen auf die Bühne holt. Fragen von Messebesuchern sind gestattet und erwünscht. Ruttenstorfer äußert sich unter anderem zu einem möglichen Aktiensplit ("Ich schließe das keineswegs aus") und zu weiteren Akquistionen: "Über ungelegte Eier wollen wir nicht reden."

Klaus Liebscher, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und Mitglied im EZB-Rat, ist der nächste. Zunächst geht es um Währungspolitik, dann lenkt Wailand das Gespräch auf ein praktischeres Gebiet: Die Debatte über die 1- und 2-Cent-Münzen, die in einigen Ländern abgeschafft werden. Dazu hat Liebscher eine eindeutige Meinung: "Ein Cent entspricht in alter Währung fast 14 Groschen. Und früher hätte niemand daran gedacht, die 10-Groschen-Münze abzuschaffen". Sollten jedoch die kleinen Münzen allgemein nicht mehr gewünscht werden, werde sich die Nationalbank nicht gegen eine Abschaffung stemmen. Dass der Euro ein "Teuro" sei, stimme in einzelnen Branchen. Jedoch sei längst nicht an allen Verteuerungen der Euro schuld, betont Liebscher. Nach ihm treten an diesem Freitag noch an die zehn weiteren Manager vors Publikum.

Frauen und Vorsorge

Schauplatzwechsel. (Fast) nur Frauen fanden sich Donnerstagabend im Lehar Saal des Messezentrums zu einer Veranstaltung des Woman Investment Clubs der Erste Bank ein, um sich von Experten Tipps zu holen. Friedrich Mostböck, Leiter der Abteilung Research in der Erste Bank, verkündete als Hauptbotschaft: "Aktien bringen langfristig den höchsten Ertrag." Susanne Höllinger, Leiterin private Banking und Wealth Management, rät, sich zuerst einmal einen Überblick über das vorhandene Kapital zu verschaffen: "Sie werden nicht glauben, wieviele Leute zu mir kommen, die nicht wissen, wieviel sie haben."

Den meisten Applaus erntete Gabriela Petrovic, Kaufmännische Generaldirektorin der Statistik Austria, für ihren kurzweiligen Vortrag über statistische Trends in Österreich. "Eine gute Nachricht, meine Damen: Wir sind mit 52% Anteil an der Gesamtbevölkerung in der Mehrheit. Und das bleibt so."