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Der US-Nachrichtendienst CIA hat der New York Times (NYT) zufolge die umstrittene Verhörtechnik des simulierten Ertränkens fast 200 Mal bei einem einzigen Al-Kaida-Gefangenen angewandt. Die NYT zitierte aus einem Bericht des US-Justizministeriums von 2005.
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Demnach wurde Khalid Sheik Mohammed, der mutmaßliche Planer der Anschläge vom 11. September 2001, im März 2003 183 Mal dem sogenannten Waterboarding ausgesetzt. Bei dem Gefangenen Abu Zubaydah sei es 83 Mal eingesetzt wurden. Damit wurde das simulierte Ertränken häufiger angewandt als bislang bekannt. Ein Sprecher des Geheimdienstes nahm dem Blatt zufolge nicht zu den Zahlen Stellung.
Der Bericht gehörte zu vier bislang geheimen Dokumenten, deren Veröffentlichung am Donnerstag von Präsident Barack Obama angeordnet worden war. Die CIA hatte sich gegen die Offenlegung des Berichts ausgesprochen. Die Zahlen waren der New York Times zufolge am Wochenende zuerst Bloggern aufgefallen. Offenbar waren sie aus einigen Ausgaben des Memos herauszensiert worden, aus anderen nicht.
Das Waterboarding gehört zu den umstrittensten Verhörmethoden, die unter Präsident George W. Bush angewandt wurden. Obama hat ihre Anwendung verboten. Der Geheimdienstausschuss des Senats beschäftigt sich hinter verschlossenen Türen mit dem Verhör-Programm der CIA unter Bush. Am Montag sollte Obama erstmals den Geheimdienst besuchen und dort öffentlich zu Mitarbeitern sprechen. (Reuters)
Wie fühlt sich "Waterboarding" an? Der Chefredakteur vom "Vanity Fair" Christopher Hitchens wollte es selbst erfahren.