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Die Covid-Fallzahlen sind rückläufig

Von Simon Rosner

Politik

Das Ausmaß der Infektionen geht zurück, doch der Trend ist noch nicht stabil.


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Es geht hinunter. Das ist wohl die wichtigste Botschaft dieser Tage. Die Fallzahlen sinken, und zwar mittlerweile den vierten Tag hintereinander, wenn man die 7-Tages-Durchschnittswerte heranzieht, um Tagesschwankungen zu glätten. Ist das schon die Trendwende? Für eine Antwort ist es noch etwas zu früh. Dafür spricht allerdings, dass der Teil-Lockdown vom 3. November, bei dem der Freizeitbereich fast zur Gänze geschlossen wurde, nun zwei Wochen zurückliegt.

Dies entspricht jenem Zeitraum, innerhalb dessen mit einer Wirksamkeit der kontaktbeschränkenden Maßnahmen zu rechnen war. In anderen Ländern Europas hat das Herunterfahren des Freizeitbereichs, darunter Gastronomie, Fitnesscenter, Kultur und Sport, zu einem Absinken der Fallzahlen nach etwa zwei Wochen geführt, in einem Land rascher, in anderen hat es ein paar Tage länger gedauert.

Am Dienstag wurden vom Innenministerium 5.984 neue Meldungen für den Vortag bekanntgegeben, das Dashboard der Gesundheitsagentur Ages wies für den Montag 5.100 Neuinfektionen aus, dazu kamen noch rund 600 Nachmeldungen, wobei bei einigen Tagen nachträglich sogar ein paar Fälle wieder herausgenommen wurden, da sie doppelt erfasst waren.

Durch einen Erlass des Gesundheitsministeriums kann seit dem 12. November unter gewissen Umständen bei einem positiven Antigentestergebnis die Nachkontrolle in einem Labor mittels PCR entfallen. Diese Ergebnisse müssen von den Behörden allerdings auch in das Epidemiologische Meldesystem eingetragen werden. Hier müssen sich die Abläufe zwar noch einspielen, allerdings dürfte der Effekt derzeit noch gering sein.

Die nun verstärkte Nutzung von Antigentests ist für die Überwachung der Epidemie grundsätzlich aber jedenfalls eine Herausforderung, zumal nun auch einige Apotheken Schnelltests anbieten werden. Labors weisen auch darauf hin, dass die Nachkontrolle von Antigen-positiven Personen in der Regel auch zu PCR-positiven Testergebnissen führen wird. Je mehr Personen vorab getestet werden, desto höher wird dann die Rate der positiv Getesteten ausfallen. Und das ist nur einer von mehreren Aspekten, die bei der Überwachung mitzudenken sind, wenn sich die Teststrategie deutlich ändern sollte.

Der Rückgang in den Fallzahlen ist noch nicht ausgeprägt, allerdings sind im 7-Tages-Durchschnitt noch zwei Tage (Mittwoch, Donnerstag) enthalten, bei denen mehr als 9.000 bzw. 8.000 Fälle registriert wurden. Bei diesen Tagen handelt es sich traditionell um starke Tage, daher ist auch in dieser Woche damit zu rechnen, dass die Tageswerte über jenen liegen werden, die zu Beginn der Woche gemeldet wurden.

Bald 2.000 Covid-Tote

Laut Innenministerium sind bis Dienstagvormittag 1.945 Personen an oder mit Covid-19 gestorben, rund 4.525 Patienten werden im Krankenhaus behandelt, davon 658 auf einer Intensivstation. Da zwischen einem positiven Testergebnis und einer intensivmedizinischen Behandlung oft etliche Tage vergehen, ist damit zu rechnen, dass sich die Situation in den Krankenhäusern nicht so schnell entspannt.

Die Fallsterblichkeit (Covid-Todesfälle gemessen an den gesamten Infektionszahlen) liegt in Österreich bei derzeit 0,9 Prozent, das ist einer der niedrigsten Werte in Europa. Nur die Slowakei weist hier mit 0,6 Prozent eine noch niedrigere aus. Im Vergleich zu Anfang November ist in allen Altersgruppen die Fallsterblichkeit sogar etwas gesunken. Andernfalls würde das auf eine bereits geringere Qualität der medizinischen Versorgung hinweisen.