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Mit Erstaunen nahm man beim Flüchtlingshochkommissariat in Wien die Tatsache zur Kenntnis, dass der von der österreichischen Bundesregierung für die afghanischen Flüchtlinge zur Verfügung gestellte Betrag von 1 Million Dollar nicht - wie ursprünglich versprochen - dem UNHCR, sondern drei anderen Organisationen zur Verfügung gestellt wird.
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Am Abend des 2. Oktober hatte Innenminister Ernst Strasser in einem Gespräch mit den Botschaftern Pakistans und des Irans sowie einem UNHCR-Vertreter der UN-Flüchtlingsorganisation diese Mittel zugesagt. Mittwoch, bei einem Gespräch im Bundeskanzleramt, wurde nun bekanntgegeben, dass je ein Drittel der Summe an das Rote Kreuz für seine Arbeit in Afghanistan, an die Organisation ADC, eine Nachfolgeorganisation des Austrian Relief Comitee for Afghanistan für Gesundheitsprojekte für Flüchtlinge in Pakistan und für in Tadschikistan arbeitende österreichische NGOs zur Verfügung gestellt wird.
Beat Schuler, stellvertretender Leiter des Wiener UNHCR-Büros, sagte, er freue sich für diese Organisationen, bedaure es aber, dass Österreich jetzt nicht in jener humanitären Koalition präsent sei, die sich an UNHCR-Projekten für die Flüchtlinge aus Afghanistan beteiligt. Bisher haben die USA, Kanada, Großbritannien, Italien, Deutschland, Dänemark, Griechenland, Schweden und Irland, sowie private Spender 24,7 Millionen Dollar zugesagt. Besonders freut man sich beim UNHCR über eine private Spende: Hollywood-Star Angelina Jolie gab für die afghanischen Flüchtlinge eine Million Dollar.