"Printing on Demand" ist das Drucksystem der Zukunft. Dieser digitale Hochgeschwindigkeitsdruck wird den "Offset"- Druck bald ersetzen, prognostizierte Wolfgang Ruff, Geschäftsführer der "Wiener Zeitung Digitale Publikationen", am Dienstag bei einem IBM-Round-Table-Gespräch massive Änderungen für den Drucksektor der Zukunft.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Druckerstraßen der "Wiener Zeitung Digitale Publikationen", ausgestattet mit IBM Infoprintern 4000, produzierten über 50 Mill. A4 -Seiten im letzten Jahr. Diese zukunftsweisende Technologie ermöglicht, innerhalb von fünf Minuten ein Buch vollkommen versandfertig zu produzieren. Eine rasche Reaktion auf Kundenwünsche ohne Mehrkosten wird damit zum Kinderspiel.
Schnelligkeit und geringe Kosten sind die wesentlichen Vorteile, die das innovative Drucksystem bringt. Dass man damit "gezielt drucken" kann, erklärte Georg Haberl von IBM am Beispiel: "Wenn etwa wissenschaftliche Literatur an 200 Bibliotheken vergeben wurde, die Abhandlung sich allerdings als Renner erweist, dann ist ohne Kostenerhöhung ein Nachdruck sehr leicht machbar."
Bei der in Kürze anstehenden Volkszählung werde sich besonders die Möglichkeit der Personalisierung bewähren, nennt Ruff eine weitere marktgerechte Anwendungsmöglichkeit. Mit dem Digitaldruck werden ohne Mehrkosten die entsprechenden Formulare einfach mit den jeweiligen Daten bedruckt. Am Runden Tisch war man sich über die Zukunft des digitalen Drucks einig: Printing on Demand in Offset-Qualität wird bald auch in Farbe möglich sein. Eine Konkurrenz für Kleinauflagen werde durch die neue Technologie aber nicht entstehen, erklärte Gerhard Bliemel, Direktor Printing Systems bei IBM Österreich. Vielmehr sollen mit Hilfe der individuellen Printoptionen ausgewählte Kundengruppen mit spezieller Information versorgt werden. Als Beispiel nannte Bliemel personalisierte Versicherungsbroschüren für Makler.