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Die echten Probleme übertönen

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo eine Skurrilität daher. Zumindest in der Formel 1 kann man dieses Phänomen seit geraumer Zeit verfolgen. Der Streit um die Reifen war gestern, diese Saison ist es die Laut- beziehungsweise Leisestärke der neuen V6-Turbomotoren. Nun ist er um eine Facette reicher: Nach dem Rennen in Montmelo werden neue Maßnahmen getestet, die für den bekannten dröhnenden Sound sorgen sollen. Zwar rühmte sich die Formel 1 stets der Entwicklung und des Einsatzes neuer Techniken, doch während der Rest der Welt sich über krank machenden Lärmpegel den Kopf zerbricht, ist Ohrwaschelschlackern nun offenbar wieder groß in Mode. Notfalls eben durch eigene Megafone am Auspuffsystem. Dass sich Mercedes, das als aktueller Branchenleader die Stimme für die Unzufriedenen erhoben hat, dadurch zusätzliche Testkilometer ausbedungen hat - ursprünglich waren nur ausgewählte Nachzüglerteams zu den Reifentesttagen vorgesehen gewesen -, stört offenbar niemanden, ebenso wie die Tatsache, dass das alles wieder einiges Geld kostet. Doch nun gibt es ja ein höheres gemeinsames Ziel, das da lautet, dem lästig unaufdringlichen Surren den Garaus zu machen. Immerhin hat das den willkommenen Nebeneffekt, dass andere Probleme - Stichwort: Kosten, Stichwort: Vorbereitungen auf die Post-Ecclestone-Ära - lässig in den Hintergrund geschoben werden können. Angesichts dessen lobt man sich als TV-Konsument die Zeiten von Heinz Prüller: Der verstand es prächtig, Motorengeräusche zu überschreien, und unnötige Debatten gleich dazu. Und die Geschichten über den Hund der Nachbarin von Kimi Räikkönens Urstrumpftant’ hatten schon irgendwie ihren Reiz. So rückblickend gesehen.