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Die eilige Frau Heidenreich

Von Hermann Schlösser

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Wenn Elke Heidenreich ihre Sendung "Lesen!" (ZDF) moderiert, fällt einem unweigerlich das schöne deutsche Wort "Quasselstrippe" ein. So erzählte sie am Dienstagabend in Windeseile den Inhalt des Romans "Ein letzter Sommer" von Steve Tesich nach, und das Urteil ließ auch nicht auf sich warten: "Ich möchte, dass dieses Buch so richtig berühmt wird." Dann redete sie in unvermindertem Tempo über "Wir bleiben in der Nähe" von Tilmann Rammstedt - "ein gescheiter, witziger Roman, der die richtigen Fragen stellt" - und empfahl noch einige andere Bücher.

Schließlich betrat der Studiogast die Szene: Ulrich Wickert, aus den "Tagesthemen" der Konkurrenzanstalt ARD bekannt. Er stellte seine Lieblingsbücher vor, die beiden "Henri Quatre"- Romane von Heinrich Mann - da unterbrach ihn die Quasselstrippe und sagte: "Heinrich Mann, wer ist das, wer war das, der ältere Bruder von Thomas, richtig, zehn Punkte!" Wickert war sichtlich irritiert durch diese Ansage, redete aber weiter, bis auch er abgehakt war - und Elke Heidenreich noch das Buch "Am Ende war alles Musik" von Klaus Funke im Schnellverfahren erledigen konnte.