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"Ohne Holland fahr’n wir zur WM", war anno 2002 der Sommer-Gassenhauer zwischen Mallorca und Castrop-Rauxel - also überall dort, wo Deutsche ihre Schadenfreude über das Kickerleid der orangen Erzrivalen hinausgrölten. Ob die alte Platte nächstes Jahr wieder ausgegraben wird? Oder ob die Leier aus Mitleid verstummt, zumal bedeutende Siege über den heiß geliebten Nachbarn nur möglich sind, wenn der auch bei einem Turnier dabei ist? Und das sieht nach der neuerlichen Schlappe der Elftal (0:2 in Bulgarien) und aktuellem vierten Rang in der Gruppe A für Russland 2018 gar nicht gut aus. Zumal der Verband mitten in der Qualifikation die Notbremse zog und den einstigen Wunschtrainer Danny Blind vor die Tür setzte. Das, obwohl Bayern-Star Arjen Robben - gemeinsam mit Wesley Sneijder der einzig verbliebene klingende Name im Team des WM-Dritten von Brasilien - noch für den Verbleib des früheren Ajax-Recken plädiert hatte. Immerhin sind’s ja auch nur drei Punkte auf Play-off-Rang zwei, zudem warten noch Heimspiele gegen die direkten Konkurrenten Schweden und Bulgarien. So gesehen hätte etwas mehr Besonnenheit nicht geschadet, denn nach der verpassten EM wurde der radikale Umbruch samt radikaler Verjüngung ohnedies eingeläutet. Und dass große Kickergenerationen ebenso große Löcher hinterlassen, ist auch bei den Oranje evident. Nach der Generation "totaalvoetbal" um Johan Cruyff wurden von 1982 bis 1986 gleich drei Turniere verpasst - um dann 1988 mit Ruud Gullit, Franck Rijkaard und Marco van Basten und Co. den (einzigen) EM-Titel zu holen. Ein Funke Hoffnung also für alle Fans, die mit ihrer Elftal im Jammertal hocken.