Der EnergieAllianz GesmbH stehen gravierende Änderungen ins Haus. Über die Details sprach Wienenergie-Chef Michael Obentraut mit der "Wiener Zeitung".
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"Wir müssen die EnergieAllianz komplett neu aufstellen." Für Obentraut ist klar, dass mit der Strukturänderung eine neue Führung das Ruder der Energie llianz GesmbH übernehmen muss. Derzeit ist ein Geschäftsführer ausgeschrieben. Doch es gilt als wahrscheinlich, dass betriebsfremde Bewerber wenig Chancen haben, weil die Allianz-Partner lieber auf eine Person aus ihre Reihen zurückgreifen. Dies sei logisch, erklärt der Wienenergie-Chef, denn jeder der fünf Versorger habe gut bezahlte Regionalgeschäftsführer, die bestens für diese Aufgabe gerüstet seien. Ein hoch dotierter Geschäftsführer von außen entspreche nicht mehr den Bedürfnissen. Mit einer Doppelbesetzung könne man auch Kosten sparen. "Aus jeder Regionalgesellschaft kann sich jemand bewerben." Innerhalb der Allianz versuchen sowohl EVN, Wienenergie als auch die Energie AG diese strategisch bedeutende Position zu besetzen. Bisher gilt als ausgemacht, dass ein EVN-Mann, der beim Start der EnergieAllianz schon einmal die Geschäftsführerposition inne hatte, das Rennen macht.
Die EnergieAllianz GmbH ist ein Tochterunternehmen der fünf Energieversorger der Ostregion (Wienenergie, EVN, Energie AG OÖ, Linz AG und Bewag). Wesentlich ist für Obentraut, dass die reformierte Allianz das "Schlachtschiff für das Massenkundengeschäft" wird. "Dort können wir Geld verdienen." Vertriebsstrategie und Marketing müssten auf neue Beine gestellt werden, die Linie würde auf alle Fälle von den "Müttern" vorgegeben. Gerüchte, wonach die EnergieAllianz durch die Stromlösung ihre Bedeutung verliert, weist der Wienenergie-Chef zurück. "Aber natürlich wird es notwendige Anpassungen geben."
Er plädiert für eine Harmonisierung der Produkte, das heißt, dass diese im ganzen Allianz-Gebiet zu denselben Konditionen angeboten werden. Mit einer Ausnahme: Dem Preis. Von einem Eingriff in die Preisautonomie wollen die Partner noch nichts wissen, dazu ist das Thema zu heikel. "Auch Benzin ist nicht an jeder Tankstelle gleich teuer", erklärt Obentraut. Von alten Geschäftsfeldern wie den Großkunden muss sich die EA im Zuge der Österreichischen Stromlösung (ÖSL) trennen. Die Vertriebsfirma e&s wird künftig gemeinsam mit dem Verbund gemanagt.
Auch der Stromhandel wird ausgelagert und künftig von der Verbund-Tochter APT (Austrian Power Trading) betrieben.