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Die Welt dreht sich immer schneller. Nicht nur die der Medien. Da ist schon so manchem schwindelig geworden. Auch die Uhren scheinen schneller zu ticken. Zumindest seit der Erfindung des Sekundenzeigers. Die Taktung der Welt durch Monate, Tage, Stunden, Minuten und Sekunden hat unser Denken und Handeln längst wie ein feines Netz überzogen und durchsetzt. Wir können gar nicht mehr außerhalb der Zeit denken. Sie lässt uns die eigene Vergänglichkeit in schön portionierten Happen verdauen.
Die Welt an sich, also die Erde, rotiert jedoch keineswegs schneller. Ganz im Gegenteil. So präzise wie die menschlichen Atomuhren ist ihr Tanz im All jedoch keineswegs. Die Rotationsgeschwindigkeit der Erde ist nämlich nicht konstant. Sie braucht mitunter ein wenig länger als 24 Stunden. So wie die Reise um die Sonne sich nicht exakt in 365 Tage unterteilen lässt - eine nach wie vor beunruhigende Vorstellung für Ordnungsfreaks - was wir durch 29.Februare alle vier Jahre kompensieren, damit es nicht plötzlich im Sommer schneit.
Um die Ungenauigkeit der Erdrotation in Bezug auf die Exaktheit unserer Atomuhren zu korrigieren, damit die Atomzeit und die Astronomische Zeit nicht zu weit auseinander driften, gibt es seit dem Jahr 1972 sogenannte Schaltsekunden. Auch am 1. Jänner wird der Welt wieder eine zusätzliche Sekunde geschenkt. Genau um 1.59.59 MEZ ist es soweit. Da wird es eine Minute mit unglaublichen 61 Sekunden geben.
Besonders effiziente Zeitmanagement-Freaks dürften bereits jetzt damit beginnen, sich zu überlegen, was sie mit der gewonnenen Zeit alles anfangen könnten.