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"Die Etiketten müssen exakt gerade auf den Gläsern picken!"

Von Erika Bettstein

Wirtschaft

"Wir wurden von unserem japanischen Geschäftspartner extrem höflich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass es ratsam sei, die Etikettiermaschine zu adjustieren, damit die Etiketten auf den | Marmeladegläsern exakt gerade und genau in der Mitte picken", erzählt Hans Staud, Inhaber der Wiener Konfitürenmanufaktur Staud's, von seinen Exporterfahrungen.


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Seit 1996 exportiert Staud nach Japan; über die Teilnahme am EU-Förderprogramm "Gateway to Japan" (GTJ) zeigt er sich "sehr glücklich". Dadurch habe er "unschätzbare Fortschritte" gemacht

und letztlich "den Durchbruch mit meinen japanischen Geschäftspartnern erzielt". Heute würde der Anteil an Staud's Konfitüren beim japanischen Feinkost-Einzelhandelsriesen Meidi-Ya (rund 65 Mrd.

Schilling Jahresumsatz) im Segment Importware 40% betragen und Staud damit 2,5 Mill. Schilling umsetzen.

Ein dickes Kompliment schließt Kurt Doppelbauer von TTTech Computertechnik GmbH an: "Der Erfolg liegt auch stark an der Außenhandelsstelle der Wirtschaftskammer, es ist in einem entfernten Markt

ungemein wichtig, vor Ort gut vertreten zu sein". Der gute Ruf des GTJ-Programms habe als Türöffner bei führenden Unternehmen in Japan fungiert und schon im Rahmen der ersten

Wirtschaftsmission, an der TTTech teilgenommen hatte, zu einem Auftrag geführt.

Dass es nicht so leicht am japanischen Markt zugeht, weiss Christian Gattinger von Gaspo Sports GmbH. Schon 1983 hat er Sportgeräte nach Japan exportiert · "und dann ist das Geschäft plötzlich

abgebrochen, wir haben nicht gewusst, warum". Umso erfolgreicher sei die gute Vorbereitung und Begleitung bei den Geschäftskontakten im Rahmen des GTJ-Programms. Besonders wichtig seien die

Informationen über Umgangsformen und die Bedeutung von "follow up's" gewesen: "Hier besuchen wir auch unsere Kunden, mit Hilfe von GTJ können wir die Kontakte auch in Japan entsprechend pflegen",

betont Gattinger.