Die Euro - die Fußball-EM - ist derzeit in aller Munde. Dass aber fast alle der vielen Touristen, die wegen der EM 2008 nach Österreich kommen, ihr Geld vor Übertretung der Landesgrenzen nicht mehr umwechseln und ihre Konsumationen in Österreich nicht mehr umrechnen müssen, sondern mit der gemeinsamen Währung bezahlen können, ist dem Euro zu verdanken, der gemeinsamen europäischen Währung.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Vor zehn Jahren wurde der Beschluss gefasst, den Euro als europäische Währung einzuführen. Damit begann die Erfolgsgeschichte des Euro. Am 1. Jänner 1999 wurde der Euro dann virtuell als sogenanntes Buchgeld parallel zu den Landeswährungen eingeführt, seit dem 1. Jänner 2002 bezahlen die Menschen jener EU-Staaten, die den Euro bereits eingeführt haben - und damit auch die Österreicher -, mit Euro-Scheinen und Euro-Münzen. Praktische Auswirkungen für jeden Einzelnen: Das Umwechseln und oftmals mühsame Umrechnen in die jeweiligen Landeswährungen entfällt, beim Urlaub in Italien, Spanien oder Griechenland wird mit dem Euro bezahlt.
Der Euro ist heute eines der wichtigsten Symbole der europäischen Integration - der harte österreichische Schilling ging in einem ebenso harten Euro auf. Seitdem sorgt der Euro für Stabilität und Berechenbarkeit in Europa und auf den internationalen Finanzmärkten.
Der starke Euro bietet gerade in wirtschaftlich unruhigen Zeiten großen Rückhalt. In der Vergangenheit führten internationale Krisen häufig dazu, dass einige europäische Länder ihre Währungen abgewertet haben, während Deutschland, Österreich und die Niederlande einen Hartwährungsblock bildeten. Das wiederum erschwerte Österreichs Exporte.
Mittlerweile hat sich der Euro neben dem Dollar als zweitwichtigste internationale Währung etabliert - er steht auf Platz zwei der meistgehandelten Währungen an den weltweiten Devisenmärkten und wird bei einem Drittel aller Devisengeschäfte verwendet. Seit November 2006 hat der Euro den Dollar umlaufmäßig sogar bereits überholt und ist hier klare Nummer eins.
Was gerade wir als Österreicher nicht vergessen sollten: Den Euro als wichtiges Symbol des vereinten Europa hat auch ein Österreicher mitgestaltet: Robert Kalina, ein Designer der Oesterreichischen Nationalbank. Das erinnert uns an den Österreich-Bezug der heimlichen Europa-Hymne aus der 9. Symphonie, die Beethoven in Österreich komponiert hat und die in Wien uraufgeführt wurde.
Und vergessen Sie nicht: Beethoven hat eine "Ode an die Freude" und nicht an den Frust geschaffen. Schade, dass die Uefa die offizielle Verwendung der Europa-Fahne und dieser Hymne während der Europameisterschaft nicht zulässt. Daher bleibt der Euro das Symbol der Europäischen Gemeinschaft. Die Euro und der Euro - wichtig für Österreich und für Europa!
Wolfgang Schüssel ist Klubobmann der ÖVP im Nationalrat.
Jeden Freitag lesen Sie hier den Gastkommentar eines Klubobmanns einer Parlamentspartei.