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Die Debatte über eine "sanfte" Umschuldung Griechenlands bringt die Eurozone kaum einen Zentimeter voran. Eine Lösung, die dem Land hilft und keinem weh tut, gibt es nicht. Und schon gar keine, die den Schuldenberg um die angeblich veranschlagten 30 Milliarden Euro reduzieren würde.
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Das Drängen des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble, dass private Gläubiger einen Beitrag leisten müssen, soll wohl eher den Bundestag und die Verfassungsrichter in Karlsruhe beruhigen. Denn klar ist: Wenn die Investoren auf Teile ihres Geldes verzichten müssen, würden die Ratingagenturen das als zumindest partiellen Zahlungsausfall ("Staatspleite") werten.
Das könnte jenen ruinösen Dominoeffekt in Gang setzen, den die EZB unbedingt vermeiden will. Die Ratingagenturen würden auch andere Euro-Schirmländer wie Irland und Portugal abstrafen. Das griechische Finanzsystem drohte zu kollabieren. Kontrakte über Kreditausfallsversicherungen müssten ausbezahlt werden. Die Banken verfielen wohl erneut in Schockstarre. Die Euro-Länder müssten die EZB über ihre Nationalbanken rekapitalisieren. Und, und, und. Keine erbaulichen Aussichten.
Der Schlüssel, Griechenland auf einen nachhaltigen Pfad zurück zu bringen, liegt vielmehr bei radikalen Privatisierungen. Nur so kann die Schuldenquote abgebaut werden, solange die Wirtschaft noch schrumpft.