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Die Favoriten müssen sich beweisen

Von Gerald Jatzek

Politik

Bei den Vorwahlen in New York sind sowohl die Ergebnisse als auch die Wahlbeteiligung wichtig.


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Die aktuellen Themen: Hillary Clinton tritt auch auf Spanisch für Gleichberechtigung ein. Donald Trump wirbt mit Zeichnungen einer Grenzmauer.
© (Screenshots)

New York. Hillary und Donald. Die Taxifahrer und Barkeeper New Yorks haben keine Probleme mit Prognosen zum Ausgang der heutigen Vorwahlen. Hillary Clinton und Donald Trump sind die klaren Favoriten, bei den Meinungsforschern wie auf der Straße. Für den in Queens geborenen Immobilientycoon Trump ist die Vorwahl ein Heimspiel. Bei den Demokraten haben beide Kandidaten biografische Bezüge zum Big Apple: Bernie Sanders stammt aus Brooklyn, Clinton saß ab 2000 Senatorin für New York im Senat.

Beobachter konzentrieren sich vor allem auf die Stimmen in den schwarzen Vierteln, in denen Obama 2008 einen triumphalen Sieg über Clinton erringen konnte. Die Frage ist nicht nur, ob diese Wähler diesmal für Clinton stimmen, sondern auch, ob sie überhaupt zur Abstimmung gehen.

Die Gegner Trumps kommen im urbanen Umfeld nicht besonders gut an. Während man John Kasich, den pragmatischen Gouverneur von Ohio, zumindest ernst nimmt, erscheint der erzkonservative Ted Cruz, der den privaten Waffeneinsatz gegen Bösewichte empfiehlt ("You don’t get rid of the bad guys by getting rid of our guns. You get rid of the bad guys by using our guns.") nicht Wenigen als eine Art Waldschrat aus Texas. Dass sich Cruz vor einiger Zeit negativ über die Moral und die Werte der New Yorker ausgelassen hat, war auch nicht gerade hilfreich für seine Wahlkampagne.

Während bei den Demokraten 291 Delegiertenstimmen zu holen sind, gibt es bei den Republikanern nur 95.

Die Wahllokale schließen um 21 Uhr Ortszeit (3 Uhr MESZ). Erste Ergebnisse dürften kurz danach verfügbar sein.

Republikanischer Andrang?

Wirklich entschieden wird in New York allerdings nichts. Selbst bei einer Niederlage läge Clinton weiterhin klar vor Sanders. Ihr Image wäre allerdings schwer angekratzt.

Bei den Republikanern hätte Trump bei einem Siege die Kandidatur noch lange nicht in der Tasche. Ein wesentlicher Faktor ist das Ausmaß der Mobilisierung: Bei einer großen Beteiligung republikanischer Wähler könnte er den einen oder anderen unabhängigen Superdelegierten auf seine Seite bringen.