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Die FIS sollte auf die Nordsee hören

Von Christoph Rella

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Nur 134 Kilometer trennen Aare vom Trondheim-Fjord und damit vom Atlantik. Dazwischen liegt - mit der Ausnahme einiger Fjells - nichts. Womit eigentlich schon die Ursache für das Wetterchaos, das aktuell im schwedischen WM-Ort herrscht, geklärt ist. Die unmittelbare Nähe zur Nordsee sorgt für mehr Luftfeuchtigkeit und ergo für mehr Wolken und Schnee. Hinzu kommen extreme Temperaturschwankungen: Während es oben mild ist, frisst sich die Kälte im Tal fest und legt sich mit frostigen minus 25 Grad wie ein Teppich über Aare.

Für die Athleten ist das freilich kein Honigschlecken, allerdings sind die meisten Profis genug, um mit den Bedingungen umgehen zu können. Schwieriger haben es da schon die Organisatoren von der FIS, die den Spagat schaffen müssen, auf der Strecke für faire und sichere Bedingungen für alle zu sorgen, ohne dabei durch allzu häufige Verschiebungen und Verkürzungen den Rennkalender durcheinanderzuwirbeln.

Nun, das kann für die geplanten Abfahrten am Samstag (Herren) und Sonntag (Damen) noch heiter werden. Einen Vorgeschmack darauf, was den Startern blühen könnte, hat das Wirrwarr bei der Kombinations-Abfahrt der Damen gezeigt, als man den Start erst von 11 auf 12 Uhr und dann auf 11.30 Uhr verschob. Gebracht hat den Läuferinnen die halbe Stunde freilich nichts. Vielmehr ging es den Veranstaltern darum, das danach angesetzte Training der Herren nicht zu gefährden. Mit Sicherheit und Fairness hatte der Entscheid also nichts zu tun. Vielleicht sollte die FIS Trainings und Rennen, wie es früher üblich war, zeitlich wieder trennen und Ausweichtage zulassen? Letztere haben schon so manche WM gerettet - auch die 2007. In Aare.