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Die saisonale Influenza befindet sich im Anmarsch. Pflanzliche Arzneimittel können helfen.
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Wien. Zwei bis drei Jahre lang ist jeder Mensch im Laufe seines Lebens durch Erkältungskrankheiten beeinträchtigt. Die hochsensible Zeit, sich Infekte einzufangen, beginnt in unseren Breitengraden jetzt im Herbst und dauert bis in den April hinein an. Die vielfach gefürchtete echte Influenza ist im Vergleich zu den vielen anderen grippalen Erkrankungen jedoch eher selten dabei.
Doch warum machen den Menschen Viren immer wieder zu schaffen? Eigentlich sollte unser Immunsystem uns davor schützen, könnte man meinen. Doch die uns bekannten Virusarten - darunter etwa Influenza-, Rhino-, Adeno, Corona- oder Parainfluenzaviren - sind Meister der Verwandlung. Immer wieder ordnen sie ihre Genomsegmente, Oberflächenproteine und Neurominidasen (bestimmte Enzyme) neu und treten für den Körper als unbekannter Erreger in Erscheinung. Mehr als 90 Prozent der Erkältungen sind durch sie verursacht.
Vor allem zur kalten Jahreszeit machen diese dem Menschen zu schaffen. Doch alleine mit der Kälte scheint die Anfälligkeit nichts zu tun zu haben, erklärte Norbert Nowotny vom Institut für Virologie an der Vetmeduni Wien am Donnerstag im Rahmen eines Pressegesprächs, sondern eher mit der Schwächung des Immunsystems vor allem im Herbst und Winter. Die Sonnenintensität nimmt rapide ab, was sich negativ auf die schützende Vitamin-D-Produktion des Körpers auswirkt.
Stütze für das Immunsystem
Auch Stress, hormonelle Umstellung, Fehlernährung, Umweltgifte, systemische Grunderkrankungen, vorangegangene Virusinfekte und Medikamente wie Kortikoide beeinflussen das Immunsystem, betonte Rudolf Bauer, Leiter des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz. Werden uns die Erreger etwa durch Niesen oder Husten bis zu acht Meter weit zugeschleudert, dann nimmt der Infekt wohl oder übel seinen Lauf. Vor der echten Influenza A kann die jährlich an den vermuteten neuen Stamm angepasste Grippeimpfung helfen, aber eben nur gegen diesen einen Stamm.
Doch auch die Natur bietet Schutz beziehungsweise Abwehrmechanismen. So stecken im Roten Sonnenhut (Purpurea echinacea) Substanzen, die sowohl das spezifische als auch das unspezifische Immunsystem ankurbeln, wie die Experten betonten. Die unspezifische Abwehr ist der erste Schutzschild unseres Körpers. Wird dieses durchdrungen, kommen Fresszellen - etwa Makrophagen - zum Einsatz, um die körperfremden Substanzen zu beseitigen.
Die spezifische Abwehr hingegen besteht aus einer speziell auf den Eindringling zugeschnittenen Immunabwehr, kann also gezielt vorgehen und bei einem bekannten Fremdkörper schon in kurzer Zeit große Mengen Antikörper bilden, um die Infektion schnell und wirkungsvoll zu bekämpfen.
Eine Echinaforce-Vergleichsstudie zeigte, dass der Rote Sonnenhut im Frühstadium genauso wirksam ist wie das Antigrippemittel Oseltamivir, berichtete Andreas Schapowal, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in der Schweiz. Auch Bauer stellte der Pflanze ein gutes Zeugnis aus. Früh eingenommen, also schon beim ersten Halskratzen, könnten Erkältungen sehr häufig abgefangen werden. Für deren immunstimulierende Effekte werden Inhaltsstoffe wie Alkylamide und Polysaccharide/Glykoproteine verantwortlich gemacht. Sie aktivieren die Killerzellen und zeigen auch eine entzündungshemmende Wirkung.
Über die versteckten Tricks der Pflanzen und einzelne Phytostoffe gibt auch das Buch "Das Phytamin-Prinzip", erschienen im Brandstätter-Verlag, Auskunft.