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Die Fragen der Jungen zur Atomkatastrophe

Von Lucia Kautek

Gastkommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

In den vergangenen Tagen hören wir ständig in den Nachrichten - berechtigtermaßen - über die großen Sorgen und Ängste der Menschen in Anbetracht der Atomkatastrophe in Japan.

Es sind die Ängste der Erwachsenen um sich selbst.

Ich höre aber auch die Stimmen der Kinder und Jugendlichen.

Die Stimmen der Kinder, die fragen:

Was macht die Atomwolke in der Luft? Wie geht es den Vögeln dabei?

Was ist, wenn die Atomwolke auf das Meer hinaus fliegt?

Was passiert dann im Wasser? Wie geht es den Fischen dabei?

Die Stimmen der Schüler, die fragen:

Stimmt es, dass wir ein ganzes Atomkraftwerk abschalten könnten, wenn wir z.B. allein die Weihnachtsbeleuchtung in unseren Städten abschaffen würden?

Warum machen wir das dann nicht?

Die Stimmen der Studenten, die fragen:

Sollen wir die Fehler von Generationen vor uns korrigieren?

Überträgt man uns die Verantwortung, den Raubbau an der Erde zu stoppen und die Schäden des Globus wieder gut zu machen?

Das ist zu viel. Diese Verantwortung ist zu groß geworden.

Es gibt so lange Hoffnung, wie die Jungen noch Fragen haben.

Wir sollten sie hören und ernst nehmen. Bedingungslos!

Lucia Kautek ist Ärztin für Kinder und Jugendliche.