Susanne Raab soll Ministerin werden. Den Kurs hat sie schon bisher mitbestimmt.
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Wien. Im Hintergrund war sie bereits intensiv tätig, jetzt rückt die 35-jährige Juristin ins Rampenlicht. Susanne Raab soll, das wurde am Montag bestätigt, in einer künftigen türkis-grünen Bundesregierung das neu geschaffene Integrationsministerium übernehmen. Damit rückt die Vertraute von ÖVP-Obmann Sebastian Kurz von der Sektionschefin für Integration im Außenamt zu Ministerehren auf.
Die Wege von Raab und Kurz haben sich bereits im Innenministerium gekreuzt, wo Kurz als Staatssekretär begonnen hat. Nun steht an seiner Seite ein Karrieresprung bevor. Ab 2011 widmete sich die gebürtige Oberösterreicherin der Integration, sie wird als Expertin auch über ÖVP-Parteigrenzen hinaus anerkannt.
Die Integrationspolitik hat sie ganz im Sinne von Kurz schon als jüngste Sektionschefin seit 2017 mitgeprägt: Wertekurse sollen ein festes Fundament für ausländische Zuwanderer nach Österreich sein. Für Raab ist Integration auch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und für den beruflichen Einstieg.
Vorrangig ist für sie der Kampf gegen Parallelgesellschaften in Österreich. Dazu zählt für Raab die Stärkung der Frauen, denen sie eine besondere Rolle bei der Integration zumisst. Diese seien "Integrationsmotoren". Wobei sie die Wichtigkeit verpflichtender Maßnahmen stets hervorgehoben hat, damit Frauen mit der "Gesellschaft in Kontakt kommen".
Islamgesetz undBurkaverbot mitgestaltet
Maßgeblich eingebunden war sie bereits bei den Beschlüssen des Islamgesetzes und des Burkaverbots. Das ist jeweils auf Kritik bei den Grünen gestoßen.
Raab, die aus Ampflwang am Hausruck stammt, ist verheiratet und lebt nahe bei Wien in Niederösterreich. Studiert hat sie in Innsbruck neben Rechtswissenschaften auch Psychologie. Neben ihrer Tätigkeit im Integrationsbereich hat sie auch an der Donauuniversität Krems gelehrt.(ett)