Die österreichischen Top- 10-Performer an der Wiener Börse liegen über dem internationalen Branchen-Durchschnitt. Dies ergibt eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little, welche die Entwicklung der Aktienperformance in den vergangenen fünf Jahren analysiert.
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"Wenn man das Unternehmen richtig führt, kann man auch an der Wiener Börse erfolgreich sein", betonte der Studienautor Christian Weigel bei der gestrigen Präsentation der Studienergebnisse. Die Studie umfasst den Zeitraum von März 1996 bis März 2001 und vergleicht die Entwicklung der Aktienpreise der vergangenen fünf Jahre inklusive der jährlichen Reinvestition der jeweiligen Dividende in weitere Aktien des betreffenden Unternehmens. Dieser TRS-Wert (Total Return to Shareholder) gelte als Standardwert in der Beurteilung der wirklichen Performance von börsenotierten Unternehmen, so der Studienautor und Industrieexperte Weigel.
Spitzenwerte im internationalen Branchenvergleich erzielten nach diesen Kriterien die Aktien österreichischer Unternehmen der Stahl- und Maschinenbauindustrie. Bei Stahl gab es in den vergangenen fünf Jahren weltweit ein Nullwachstum des Branchendurchschnittswerts, österreichische Stahlaktien erreichten hingegen eine Performance von jährlich 5%. Auch die Maschinenbauunternehmen haben in diesem Test gut abgeschnitten: Während weltweit der durchschnittliche Wert von Aktien um 5% wuchs, waren es bei den in Wien gelisteten Branchenwerten 7%. Die österreichischen Top-Performer der Chemieeaktien liegen im Fünfjahresvergleich mit jährlich plus 11% nahe beim weltweiten Durchschnitt von 12%, wobei jedoch einige Unternehmen - wie etwa Semperit mit 34% - weit über dem internationalen Wertzuwachs lagen. Klar hinter den internationalen Branchenwerten liegen die österreichische Versicherungs-, Lebensmittel-, Bank- und Energiebranche.
Das Geheimnis des Erfolgs liegt gemäß den Analysen und Erfahrungen von Arthur D. Little in den folgenden fünf "Goldenen Regeln": 1. Konzentration auf Kernprodukte und Kernkunden zur Erreichung eines hohen relevanten Marktanteils. 2. Optimierung des Return on Capital Employed (ROCE) durch Konzentration auf das Kerngeschäft. 3. Hoher Überschneidungsgrad der Geschäftsfelder bei Akquisitionen und Fusionen. 4. Nutzung von E-Business als zusätzlichen Vertriebskanal und zur Prozess- und Kostenoptimierung zwischen Unternehmen und Kunden. 5. Fokussierung auf Produktsegmente im Unternehmen, die ein überdurchschnittliches Marktwachstum aufweisen.
Die österreichischen Top-Performer hätten ihren Erfolg durch die Einhaltung von mindestens drei dieser Kriterien erreicht, so Weigel.