Zum Hauptinhalt springen

Die fünf Schweizer Atomkraftwerke

Von WZ Online

Europaarchiv

Bern. Rund 40 Prozent der schweizerischen Stromerzeugung stammen aus den fünf Atomkraftwerken Beznau I und II, Mühleberg, Gösgen und Leibstadt. Sie liefern jährlich rund 26 Milliarden kWh Strom. Hier ein Kurzporträt der fünf AKW.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die beiden Blöcke des Kernkraftwerks Beznau AG wurden 1969 respektive 1971 in Betrieb genommen. Sie sind mit Druckwasserreaktoren von Westinghouse ausgestattet und werden mit Flusswasser gekühlt. Beide Blöcke erzeugen zusammen etwa sechs Milliarden kWh Strom pro Jahr. Sie gehören der Axpo (vormals NOK).

Das Kernkraftwerk Mühleberg BE gehört der Bernischen Kraftwerke AG (BKW), ist seit 1972 in Betrieb und verfügt über einen Siedewasserreaktor von General Electric, der mit Flusswasser gekühlt wird. Die jährliche Stromproduktion liegt bei 2,7 bis 3 Mrd kWH. Die Sicherheit des KKM ist seit Jahren Gegenstand heftiger Diskussionen.

Das Kernkraftwerk Gösgen SO ist seit 1979 in Betrieb. Es ist mit einem Druckwasserreaktor und einer Turbinen-Generator-Gruppe von Siemens/KWU ausgerüstet. Die Anlage liefert im Jahr rund 8 Mrd. kWh Strom. Die Kühlung erfolgt in einem Naturzug-Nasskühlturm. Die Alpiq hält 40 und die Axpo 25 Prozent am KKG, den Rest halten die Stadt Zürich und verschiedene Energieunternehmen.

Das Kernkraftwerk Leibstadt AG, in Betrieb seit 1984, verfügt über einen Siedewasserreaktor von General Electric. Die Kühlung erfolgt in einem Naturzug-Nasskühlturm. Die Alpiq hält 27,4, Axpo 22,8 Prozent an der KKL AG, den Rest halten verschiedene Energieunternehmen.

Die Sicherheitsüberprüfung durch das Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI im April 2011 ergab, dass alle fünf Schweizer AKW trotz Schwachstellen bei der Lagerung von Brennelementen vorerst am Netz bleiben dürfen. Sie müssen jedoch dem ENSI nachweisen, dass sie gegen starke Erdbeben und Hochwasser gerüstet sind.

Kein ausreichender Schutz gegen Naturkatastrophen

Bei den flusswassergekühlten AKW Mühleberg sowie Beznau I und II ist die Kühlung der Brennelementbecken nicht genügend vor Erdbeben und Überflutung geschützt. Bei den AKW Gösgen und Leibstadt würden jeweils der Füllstand und die Temperatur des Brennelementbeckens nicht im Notleitstand angezeigt. (APA/sda)

Schweizer Regierung plant Atomausstieg

Landkarte von StepMap