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Das Festival "4GameChangers" präsentiert Webstars, Start-ups, Visionäre - deren Ideen sollen die Welt verändern.
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Wien. Es begann vor einem Jahr, als die Fernsehgruppe ProSiebenSat1 Puls4 einen Tag zum Austausch für Querdenker und innovative Ideen anbot. Nicht nur stand Conchita Wurst als ernannte Gamechangerin auf der Bühne, auch wurden Erich Fenninger, Geschäftsführer der Volkshilfe und Ewald Tatar, Geschäftsführer Nova Music, für das Solidarität-Konzert "Voices for Refugees" ausgezeichnet.
In diesem Jahr ist das Festival "4GameChangers" zu einer viertägigen Veranstaltung gewachsen, bei der namhafte Start-up-Gründer, Investoren, Politiker und Interessierte seit Samstag über den roten Teppich hinein in die Halle schreiten. Bundeskanzler Christian Kern, Staatssekretär Harald Mahrer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Außenminister Sebastian Kurz sind ebenso dabei wie Start-up-Größen Hansi Hansmann oder Michael Altrichter (Startup 300) und internationale Namen wie Forest Whitaker, Schauspieler und Gründer der "Whitaker Peace & Development Initiative" oder Randi Zuckerberg, ehemalige Managerin von Facebook und Schwester von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.
Nach den Webstars am Samstag (siehe Seite 9) und einer geschlossenen Runde am Sonntag waren am Montag die Start-ups an der Reihe. Die Halle war übersät von Werbeplakaten, kleinen Ständen und Bühnen.
Klaus Buchroithner hat seinen Stand gleich neben der Foodcorner. Vor ihm häufen sich Leiberl, Hosen und Pullovers. Er zeigt auf sein eigenes T-Shirt und erklärt seine Idee. Das Modelabel Vresh produziere zu 100 Prozent in der EU. Die Firma lebt vom Direktvertrieb, dadurch seien die Produkte auch leistbar. "Ich möchte nichts produzieren, wo Menschen leiden müssen oder ausgebeutet werden. Wir wollen aber nicht in erster Linie die Welt verändern, sondern die Kleidung soll gut ausschauen und leistbar sein", sagt Buchroithner zur "Wiener Zeitung". "Das Gute soll auch bei der Masse ankommen." Darüber hinaus bieten Buchroithner und sein Geschäftspartner Kevin Blaschek das Produktionsnetzwerk Texify an. Damit werden T-Shirts für Firmen individuell bedruckt oder Logos entworfen.
Staatssekretär Mahrer eröffnet gemeinsam mit Tiffany Pham den Start-up-Tag. Pham hat das Frauennetzwerk Mogul gegründet und plädiert für einen besseren Austausch unter Frauen. In der Session "How to build a million-dollar-business" diskutieren Business Angels Hansi Hansmann, Michael Altrichter, Oliver Holle und Damon Crockney. "Jedes Start-up lässt sich auf die Lösung eines konkreten Problems reduzieren", so Hansmann. Für Oliver Holle von Speedinvest bedeuten Start-ups immer auch extremes Feedback. Michael Altrichter von Startup 300 sagt: "Man muss als Business Angel die Leidenschaft mit dem Start-up teilen."
Auf die Frage, ob und wie ein Investment aus den USA in der EU und umgekehrt funktionieren kann, antwortet Damon Crockney (Xseed Capital): "Wir möchten Innovation vom Silicon Valley raus in andere Märkte tragen - und umgekehrt, gute Ideen auch wieder zurückbringen."
Markus Kainz von PrimeCrowd will mit seiner Idee Investoren und Start-ups zusammenbringen. "Auch Private und normale Investoren wollen in Start-ups investieren, zum Beispiel in nachhaltige Start-ups. Dabei helfen wir", sagt Kainz hinter seinem kleinen Präsentationspult stehend zur "Wiener Zeitung".
Van der Bellen undKern auf der Bühne
Ab einem Beitrag von 10.000 Euro wird das passende Projekt gefunden. "Wer nicht so viel hat, kann sich mit anderen zusammentun", so Kainz. Gleich wird er dem nachhaltigsten Start-up einer Pitching-Session einen Investitionsscheck überreichen.
Der heutige Dienstag und zugleich letzte Tag der Veranstaltung steht ganz im Zeichen der digitalen Revolution. Es wird der Frage nachgegangen, ob es für die Neuen Medien überhaupt noch Regeln geben kann. Randi Zuckerberg, die lange Zeit bei Facebook gearbeitet hat, wird nicht nur über die sogenannten Fake News sprechen, sondern auch darüber, ob die sozialen Medien die Demokratie zerstören. David Wilkinson, Datenanalyst bei Cambridge Analytica, einem Unternehmen, das eine tief gehende und innovative Analyse von Zielgruppen anbieten, stellt sich der Frage, ob Likes mehr zählen als Wählerstimmen.
Und Muna Duzdar, Staatssekretärin für Digitalisierung, referiert über die Jobs, welche durch die Digitalisierung entstanden sind.
Zum Abschluss stehen Bundespräsident Van der Bellen und Bundeskanzler Kern auf der Bühne. Dann wird der "4Gamechanger Award 2017" überreicht.