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Der Sommer riecht nach Käsekrainer. Das weiß ja wirklich jeder. Insofern ist schon fraglich, worin eigentlich der Bildungsauftrag in jener Show besteht, die der ORF am 2. August ausstrahlen wird. Sie heißt "Die große Grillshow". Man muss also kein großer Exeget sein, um zu erahnen: Es wird gegrillt.
Nun ist ja ohnehin die Frage, worin denn die masochistische Lust liegt, anderen beim Zubereiten von Essen zuzusehen, dessen herausragendstes Merkmal ist, dass man es danach nicht auf den Teller bekommt. Aber diese Frage beschäftigt Medientheoretiker, seit Franz Zodl im "Seniorenclub" munter seine Knödel gerollt hat.
Der wiederum hätte Larissa Marolt sicher nie an sein Schneidbrett gelassen. Zur Erinnerung: Das Model lieferte sich im RTL-Dschungelcamp eine veritable Schlacht mit der Schwerkraft, schon heißes Wasser holen war eine zu große motorische Herausforderung für sie. Nun soll sie zusammen mit Barbara Wussow in einem Grillduell gegen Ex-Spinat-Testimonial Verona Pooth und Komiker Wigald Boning aus Deutschland und drei hoffnungslos unbekannte Schweizer Prominente antreten. In der Jury sitzt natürlich Sarah Wiener, moderiert wird das ganze, doppelt natürlich, von Miriam Weichselbraun. Es ist ja bekanntlich ein Gesetz, dass jede erdenkliche ORF-Hauptabendshow von Weichselbraun moderiert werden muss. Aber das kuriose Showgrillen hat immerhin zwei Vorteile: Es ist kein "Großes Kotelett-Marinier-Fest der Volksmusik" mit Florian Silbereisen. Und wenn das österreichische Team in diesem "Eurovisions"-Bewerb gewinnt, muss der ORF diesmal keine Halle bauen.