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Die Goldgräber sind wieder da

Von Gregor Kucera

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Es ist ja nicht so, dass man im Internet in den vergangenen Jahren nicht schon über einige "disruptive Innovationen" staunen konnte, die sich am Ende als große Blasen entpuppten: Kryptowährungen sind so ein Beispiel. Oder auch NFTs, die digitalen Besitztümer, die wenige immens reich und viele zu Eigentümern seltsamer "Kunstwerke" gemacht hat. Auch das Metaverse bröckelt, bevor es richtig losgegangen ist. Die großen Player verlieren das Interesse und die Geldgeber wandern ab. Doch wohin? Die Antwort kennen wir alle - zur Künstlichen Intelligenz.

Nichts, was sie nicht kann oder können wird, und niemand, der damit nicht reich werden wird. Schnallen Sie sich an und werden sie KI-Milliardär. Lassen Sie Algorithmen für sich malen, schreiben, Aktien handeln oder Urlaube buchen. Schalten Sie die lästigen, teuren Mittelsmänner aus, die Kreativen, die Cutter, die Texter, die . . . was immer Sie sich vorstellen können. Was die KI jetzt nicht kann, bald wird sie es können. Keine Schauspieler, Buchhalter und Therapeuten mehr. Ein paar Berufe weniger, aber dafür kommen neue. Wer KI nutzen will, muss nun Seminare besuchen und Weiterbildungen machen. Die Berater stehen Schlange und auch die Anwälte, die sich auf Urheberrechtsklagen freuen.

Daher ein Tipp: Warten Sie in Ruhe ab. Sofern Sie kein Online-Gigant an der Börse sind, lehnen Sie sich zurück. Ein bisschen Spielen mit Algorithmen, das Thema sacken lassen und schauen, was wirklich Sinnvolles bleibt.