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Die grassierende "Patentitis"

Von Hans-Paul Nosko

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Das Problem ist bekannt: Pharmafirmen lassen sich nicht nur selbst entwickelte Medikamente patentieren, sondern nun auch pflanzliche Wirkstoffe, die Einheimische aus den Herkunftsländern vor Jahrhunderten entdeckten und seither therapeutisch nutzen. Dadurch werden diese Heilstoffe für deren bisherige Anwender, die generell zu den Ärmsten zählen, unerschwinglich teuer.

Die "Dimensionen" auf Radio Österreich 1 berichteten Donnerstagabend von einem erfreulichen Umdenken, das langsam Platz greift. Schwellenländer wie Indien stemmen sich gegen die grassierende "Patentitis" der Pharmariesen. Gesetzlichen Schutz gibt es nur noch für echte Innovationen - nach dem Prinzip: "Gefunden" ist nicht gleich "erfunden". Auf diese Weise könnten endlich Armutsleiden wie etwa Tuberkulose, HIV/Aids, Malaria oder die Schlafkrankheit, die besonders Entwicklungsländer betreffen, effektiv bekämpft werden.