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Weninger will als Bawag-Aufsichtsrat im Sattel bleiben. | Wien. (VeGa) Schon seit 1997 bestimmt Günter Weninger, der Leitende Sekretär des ÖGB, die Finanzen des Gewerkschaftsimperiums. Er ist seither Aufsichtsratsvorsitzender der Bawag und auch Herr über den Streikfonds, von dem außer ihm wohl nur sehr wenige wissen, wie hoch dotiert er wirklich ist.
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Der gelernte Elektriker war ehrgeizig und widmete sich nach seiner Lehre dem Studium der Volkswirtschaft. Seit 1986 ist er Mitglied im ÖGB-Vorstand. In seinen wichtigen Positionen punktet er vor allem mit nobler Zurückhaltung.
Als Bawag-Aufsichtsratschef will Weninger nicht zurücktreten. Er lehnt jegliche personellen Konsequenzen bei der Bank vorerst ab. Doch um seinen Job wird hinter den Kulissen schon heftig gerauft. Denn nach dem Auffliegen der Refco-Affäre rückte Weninger unfreiwillig ins Rampenlicht. Die Fragen, wie es möglich sei, dass der Bawag-Vorstand einen Kredit von 425 Mio. Euro freihändig an einen ausländischen Rohstoff- und Wertpapierhändler vergeben hat und als Sicherheit nur die Aktien des Unternehmens akzeptierte, prasseln auf ihn ein und an ihm ab.
Der ÖGB-Sekretär bleibt stoisch: Man werde Refco auf Schadenersatz klagen. Sollte der Kredit verloren sein, könne die Bank immer noch einen ordentlichen Gewinn ausweisen.