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Die Gute Sache auszeichnen?

Von Alexandra Zawia

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Ich war noch nie im Iran. Ich kenne den Iran aus den Nachrichten. Und von der Berlinale. Das Mullah-Regime ließ den von Kosslick bestellten Juroren Jafar Panahi nicht anreisen, sondern verurteilte ihn lieber zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot. Der Goldene Bär ging nun an Panahis Kollegen, Asghar Farhadi. "In schlimmen Zeiten muss der Künstler seine Arbeit so gut wie möglich machen", sagte der und sprach damit ein Dilemma an: Den Umgang eines Festivals mit staatlicher Zensur in den Herkunftsländern.


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Farhadis Film ist auf den ersten Blick ein gut gemeintes Werk mit dem Bonus der sozialen Relevanz. Glücklicherweise erschließt sich bei genauerem Hinsehen ein doppelter Boden, doch nicht bei allen Filmen aus Misstands-Ländern ist dies der Fall.

Wie sollte sich ein Festival in dieser Hinsicht verhalten? Die gute Sache auszeichnen? Diktaturen treiben mit ihren Künstlern ein doppeltes Spiel. Nur Filme, die sie für gute Außenwerbung halten, werden exportiert.

Auch Farhadis Dreharbeiten waren abgebrochen worden, weil er das Kulturministerium dafür kritisiert hatte, Regisseure zu isolieren - darunter Panahi. Das Drehverbot, so die Teheran Times, wurde aufgehoben, nachdem Farhadi erklärte, er schätze zwar die künstlerischen Werke der Kollegen, doch ihre politischen Ansichten seien ihm egal. Das hat Kosslick vielleicht nicht gewusst.

Siehe auch:
Wer, wenn nicht er?