Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 8 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wie stellt man sich einen Superhelden vor? Vermutlich nicht mit Überbiss, buschigem Eichhörnchen-Schwanz und Eichel-Ohrringen. Und dennoch hat das Marvel-Universum, das uns bereits Spider Man, Captain America und Jessica Jones schenkte, mit dem Super-Nager einen neuen Star beschert. "The Unbeatable Squirrel Girl" hat eine eigene Serie und besticht dort mit Schlagfertigkeit, Wortwitz und Selbstbewusstsein. Dafür gab es kürzlich auch den Eisner-Preis, die wichtigste Comic-Auszeichnungen, als beste neue Serie. Frei nach dem Motto "We’re here to kick butts and eat nuts!" ist Squirrel Girl gelenkig, klettert Häuserfassaden hoch und hat im Ernstfall noch ein paar mehr von ihrer Sorte an der Seite, die jeden Bösewicht zur Strecke bringen. Nun ist es ja nicht so, dass mit Squirrel Girls tierischem Alter Ego das erste Nagetier zu Ehren kommt. Man erinnere sich nur an Scrat aus "IceAge", der - immer auf der Suche nach seiner Nuss - die Handlung erst zum Laufen bringt.
Vielleicht ist es genau die Diskrepanz zwischen Niedlichkeit und enormen und somit bewundernswerten körperlichen Fähigkeiten, die uns die sprunghaften Nager so ans Herz wachsen lassen. War Scrat noch getrieben vom Lauf der Dinge, dreht sich bei Squirrel Girl der Spieß um. Nun ist mit nagender Gegenwehr zu rechnen. Wie alle Marvel-Helden wird sich Squirrel Girl vermutlich bald via Netflix in unsere Herzen schleichen. Bald gibt es kaum eine Tiergattung, die noch keinen TV-Helden hervorgebracht hat. Wenn, wie bei Sponge Bob, sogar ein Schwamm und ein Seestern Superstars werden können, stehen wirklich alle Türen offen.