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Diabetes Mellitus - die Wohlstandskrankheit Nummer eins.
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Eine Million Diabetes-Kranke sind bis zum Jahr 2045 in Österreich zu erwarten, die Dunkelziffer ist dabei noch nicht berücksichtigt. Falsche Ernährung und Bewegungsmangel führen zu einem explosiven Anstieg der Diabetes-Kranken! Die sogenannte Zuckerkrankheit steht bereits an neunter Stelle der chronischen Krankheiten in Österreich, die Behandlungskosten betragen gut 5 Prozent der Gesundheitsausgaben; Folgekosten sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Können wir uns leisten, dass die Zuckerbombe hochgeht? Wollen wir das verantworten?
Falsche Ernährung, insbesondere der Konsum von ungesunden, hoch zuckerhaltigen Soft- und Energy-Drinks führt in Kombination mit Bewegungsmangel zu einem explosiven Anstieg von Übergewicht und Adipositas und daraus folgend zu Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderem. Gerade Kinder und Jugendliche sind Ziel der Zuckergetränkeindustrie. Hat man sich vor 25 Jahren nur ab und zu so ein Getränk gegönnt, ist der Konsum kontinuierlich auf mehrere Drinks täglich angestiegen. Auch während der Arbeit und im Nachtdienst werden großteils Energy-Drinks aufgrund der versprochen Leistungssteigerung in hohem Maß konsumiert.
40 Prozent der Kinder bis 14 Jahre sind übergewichtig
Aktuell sind in Österreich bereits 40 Prozent der Kinder bis 14 Jahre, 41 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen übergewichtig. 18 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen sind adipös. Und knapp 15 Prozent der adipösen Männer und Frauen leiden an Diabetes. Diese Krankheit wird also regelrecht "herangezüchtet" und verhindert eine leistungsstarke Berufs- und Arbeitswelt. Innerhalb von 15 Jahren hat sich die Anzahl der Diabetes-Kranken weltweit um 175 Prozent erhöht. Typische Spätfolgen sind Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen bis hin zu Erblindung und Nervenschäden.
Wie kann es sein, dass junge Menschen, insbesondere Sportler, die Vorbildwirkung haben, durch lukrative Werbeverträge geködert werden, um für gesundheitsschädigende Produkte, speziell Energy- oder Soft-Drinks, in den Medien zu werben? Dies ist absolut unverantwortlich und eine bewusste Schädigung von Kindern und Jugendlichen. Wo sind da Gesundheits- und/oder Lebensmittelbehörde, wo ist die Gesetzgebung? Wo sind Kennzeichenpflicht und Warnhinweise, wo bleiben die Werbeverbote? Wo bleibt die Einführung einer Zuckersteuer? Oder wird alles von der Zuckerlobby regiert respektive reguliert?
Warnhinweise, Werbeverbot, Zuckersteuer
Hier sind dringend Maßnahmen durch die Politik gefordert: Eine Kennzeichnung der hoch zuckerhaltigen Getränke inklusive Warnhinweisen, ein Werbeverbot für diese Getränke sowie eine hohe Besteuerung, wie sie in anderen Ländern schon umgesetzt wurde, sind unabdingbar. Viele Mediziner und Verbraucherschützer fordern bereits die Einführung einer Steuer auf zuckerhaltige Getränke. In vielen Ländern, wie zum Beispiel Norwegen, Mexiko oder Frankreich gibt es schon Steuern auf Produkte, die Fehlernährung, Adipositas oder Diabetes fördern, Großbritannien hat die Zuckersteuer auf Limonaden eingeführt. In einigen arabischen Ländern sind nicht nur Getränke mit hohem Zuckeranteil hoch besteuert, sondern es ist zusätzlich der Verkauf an Schwangere, Stillende, Herz- und Gefäßkranke, Jugendliche unter 16 Jahren und aktiv Sport Ausübende verboten - wann wird in Österreich reagiert?
Eine für die Vorsorgemedizin zweckgebundene Steuer ist absolut sinnvoll und zielführend und forciert ein Umdenken. Erziehungsberechtigte müssen auf die Risiken des hohen Zuckerkonsums hingewiesen und die Kinder in der Schule in Ernährungsthemen aufgeklärt werden. Es ist jetzt (!) erforderlich, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und die Folgen dieser gesundheitsschädigenden Ernährung zu reduzieren.