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Die internationale Allianz darf Syrien nicht alleine lassen

Von David Ignatius

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Der Weg zu eine Beendigung des blutigen Bürgerkriegs führt über eine Kooperation der USA und Russlands.


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Der 50-Jahr-Jubiläum der Münchner Sicherheitskonferenz war eine Feier der Stärke der demokratischen Vision Europas, die sich nun bis zur Ukraine erstreckt. Aber es war ein Gefühl der Niederlage zu spüren, fast kollektive Scham, als von Syrien die Rede war. Die internationale Allianz, Sieger des Kalten Kriegs, erreicht im Fall von Syrien nichts. Zum Teil liegt das an der Unentschlossenheit der US-Regierung. Tatsächlich handelt es sich aber um ein viel größeres Problem. Die Vorgangsweise der UNO, Kontroversen zu lösen, scheitert in Syrien wie zuvor schon in Ruanda, in Bosnien und im Kosovo. Diesmal waren die USA nicht bereit, eine Koalition der Willigen für die Schmutzarbeit zu organisieren.

"Die Dinge stehen schlecht, und es wird noch schlimmer", sagte Lakhdar Brahimi, UNO-Gesandter für Syrien, der ziemlich verzweifelt wirkte. Was soll geschehen? Zunächst sollten die USA Ausbildung und Unterstützung der gemäßigten syrischen Opposition ausweiten. Das hat viele Vorteile: Eine gestärkte Opposition kann gegen das Regime von Bashar al-Assad kämpfen, Al-Kaida zurückdrängen und Hilfskorridore sichern. Vielleicht wird sie stark genug, einen Waffenstillstand durchzusetzen. Das ist eine Formel, das Blutvergießen zu verringern, nicht aber den Konflikt beizulegen.

Um die Pattsituation in Syrien zu durchbrechen, braucht man eine Strategie zur Entschärfung des Religionskriegs, der den Nahen Osten verwüstet. Verschiedene Versionen davon habe ich von führenden britischen Analysten gehört, von einigen Golf-Arabern mit Weitblick und sogar von Iranern. Um das sunnitisch-schiitische Schisma zu überwinden, sagen alle, braucht man ein regionales Sicherheitsübereinkommen, das die Interessen Saudi-Arabiens und des Iran, die der Motor des Konflikts sind, in Einklang bringt. Diese regionale Balance erfordert ihrerseits gutes Einvernehmen zwischen den USA und Russland.

Der Libanon stellt eine Lektion dar, wie man Konfessionskonflikte stabilisieren kann. Das mag paradox klingen, da Beirut immer knapp am Chaos ist. Aber durch ihre Kompromissformel "weder Sieger noch Besiegter" entgehen die Libanesen meist der Katastrophe. Mein Libanon-Tutorium stammt aus einem Gespräch mit Premierminister Najib Mikati. Zwei Durchbrüche, sagte er, machten das Taif-Abkommen von 1989, das den libanesischen Bürgerkrieg nach 15 Jahren beendete, möglich: ein regionales Übereinkommen und die Kooperation zwischen den USA und Russland.

Es gab viele diplomatische Fehlstarts - bei Friedensgesprächen in Genf, in Lausanne und in Kairo. Hilfreich war, dass der Kalte Krieg zu Ende ging, denn die libanesischen Milizen kämpften weiter, sagte Mikati, bis zum Konsens an der Spitze.

Ein Gruppenschnappschuss einer stabileren Zukunft: Die USA, Russland, der Iran und Saudi-Arabien sitzen rund um einen Tisch und entwerfen ein Abkommen, das den syrischen Alptraum beenden kann. Es den Syrern zu überlassen, diese Tragödie aufzulösen, ist eine grausame Dummheit.

Übersetzung: Redaktion