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Analyse: Teheran dreht den Spieß um. | Im Atomkonflikt zwischen der EU und Tehran lehnt sich Irans Präsident Mahmud Ahmadi-Nejad immer weiter aus dem Fenster. Allen Warnungen und Drohgebärden des Westens zum Trotz will er den Spieß offenbar umdrehen. Nun ist es der Iran, der die Islamischen Länder zu wirtschaftlichen Sanktionen "gegen die Feinde des Islam" auffordert.
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Der Hardliner scheint sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein. Für das militärische Säbelrasseln des Westens hat er nur ein Lächeln übrig und kontert mit Warnungen aller Art.
Unterstützung für seine Politik bekommt er von Syrien, der Hamas und neuerdings auch vom Radikalen Irakischen Schiiten-Prädiger Moktada al Sadr. Der Iran hat also sein Wirtschaftliches Potential erkannt und spielt die Ölkarte voll aus. Der mögliche Gang der IAEO zum Sicherheitsrat beunruhigt aber dennoch, wie man an den ruckartigen Kontenschließungen unschwer erkennen kann. Noch hofft Tehran auf den Zeitfaktor und den Unendlichen Friedenswillen von IAEO-Chef El Baradei. An der EU liegt es nun, sich etwas einfallen zu lassen um Herr der Lage zu werden, ohne das Gesicht zu verlieren und seine wirtschaftlichen Interessen außer Acht zu lassen. Eines ist gewiss: der zweite Februar kommt genauso schnell wie die nächste Provokation von Ahmadi-Nejad. Und es bleibt nicht viel Zeit zu handeln.