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Die irre Welt des BVB

Von Christoph Rella

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Mit diesen Worten könnte man wohl die jüngsten Ereignisse bei Borussia Dortmund zusammenfassen. Schließlich kommt es nicht oft vor, dass ein Top-Klub erst von einem geldgeilen Bombenleger angegriffen, dann von einem Abstiegskandidaten-Trainer über Nacht übernommen und schließlich von einem achtfachen Sprint-Olympiasieger im Training heimgesucht wird. Schlagzeilen, die man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen muss.

Nur zur Erinnerung: Da hat doch tatsächlich jemand, um den Aktienkurs des Klubs zu manipulieren, eine Bombe gebaut und neben dem BVB-Bus detonieren lassen. Das ist keine Theorie, sondern Faktum, wie das Geständnis des Täters anschaulich gezeigt hat. Ebenso ein Faktum ist, dass der BVB vor Weihnachten just jenen Mann in den Trainersessel gehievt hat, der mit dem 1. FC Köln während der gesamten Herbstsaison kein einziges Liga-Spiel gewinnen konnte. Peter Stögers Reaktion auf den Anruf von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ("Ich hab ihn gefragt, ob er eh weiß, dass ich der Trainer bin, der in dieser Saison drei Punkte geholt hat") passt da ebenso gut ins irre Bild wie die jüngste Ansage von Sprint-Star Usain Bolt, bei Dortmund als Kicker anheuern zu wollen. "Stöger trainiert schnellsten Mann", titelte der Boulevard - und alle, obwohl ja eigentlich nur ein PR-Gag, jubeln.

Immerhin Sorgen machen, dass die Borussia demnächst völlig abheben könnte, muss man sich nicht. Das lassen zumindest die jüngsten Schlagzeilen vom BVB-Trainingslager in Spanien hoffen, wo wieder die altbekannten Themen dominiert haben: Testspielergebnisse, Verletzungen und Pierre-Emerick Aubameyangs "Extravaganzen". Da hat doch der Gabuner tatsächlich seine Familie im Mannschaftshotel übernachten lassen. Ganz normaler Irrsinn halt.