Die "Wiener Zeitung" nahm erstmals am Töchtertag teil.
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Wien. Am heutigen Girl's Day hatten Mädchen und junge Frauen wieder die Gelegenheit, Berufe auszuprobieren und Jobs abseits von Rollenklischees kennenzulernen. Zum ersten Mal wurde auch die "Wiener Zeitung" von zwei Töchtern besucht: Jina (14) und Sarah (11) hatten die Gelegenheit, einen Tag lang hinter die Kulissen einer Tageszeitung zu blicken.
Eine Führung durch die Redaktion in St. Marx, Einblicke in die Arbeit der Online Redaktion und die Teilnahme an der Redaktionskonferenz, in der die Zeitung des nächsten Tages geplant wird: "Es ist genau so, wie ich mir das vorgestellt habe", sagt Sarah, und Jina erzählt: "Am besten hat mir die Redaktionskonferenz gefallen". Den Berufswunsch, Journalistinnen zu werden, verfolgen sie beide schon seit einigen Jahren. An dem Beruf gefällt ihnen, dass man "immer gut informiert" ist.
Berufsziel Sportjournalistin
Sarah ist dem Vorbild ihrer älteren Schwestern gefolgt, die schon mehrmals beim Töchtertag, den es seit 2002 gibt, in verschiedenen Unternehmen geschnuppert haben. Die 11-Jährige hat schon ziemlich genaue Vorstellungen, worüber sie als Journalistin schreiben will: "Sport. Ich spiele ja auch Fußball in einer Mädchenmannschaft."
Da trifft es sich gut, dass die "Wiener Zeitung" eine der wenigen Zeitungen ist, dessen Sport-Ressort eine Frau leitet, und Sarah kennt WZ-Sportchefin Tamara Arthofer nun persönlich. Jina hat sich noch auf kein Thema festgelegt, sie kann sich vorstellen, über viele verschiedene Dinge zu schreiben.
Die Burschen wollen auch
Und was sagen eigentlich die Burschen dazu, wenn die Mädchen am Töchtertag dem Unterricht fernbleiben? "Sie sind eifersüchtig, sie wollen auch einen 'Boy's Day".
Am Aktionstag öffnen Ministerien und Dienststellen des Bundes, Museen und Universitäten ihre Türen für Kindergartenmädchen und Schülerinnen. Die Mädchen lernen an diesem Tag Berufe und Studiengänge mit Fokus auf IT und Technik kennen. Sie treffen auch weibliche Vorbilder in Führungspositionen aus Politik und Verwaltung. Die Teilnehmerinnen erleben in Büros, Werkstätten oder im Labor, wie spannend technische Berufe sind. In Workshops können sie selbst ihre Fähigkeiten ausprobieren und auch Kontakte knüpfen.
Bundeskanzleramt, Ministerien und Parlament öffnen ihre Pforten
Mit dabei sind neben dem Bundeskanzleramt, den Ministerien und dem Parlament u.a. die Telekom Austria, die Austro Control oder die Asfinag. An der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik sehen die Mädchen, wie man Umweltkrisen managt oder Erdbeben misst. Bei den ÖBB entdecken die Teilnehmerinnen "die Welt der Eisenbahn" und in der Justizanstalt "die Welt hinter Gittern".
In einigen Unternehmen wie den Vereinten Nationen oder auch dem AMS wird der Einblick nur Töchtern von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht,
Aktionstage zur Berufsorientierung finden in allen Bundesländern statt. In der Bundeshauptstadt firmiert dieser unter dem Namen "Wiener Töchtertag". Wie schon in den vergangenen Jahren gibt es auch diesmal einen Girls' Day Mini, um schon bei den Jüngsten Interessen abseits von Rollenklischees aufzuzeigen. Die Idee, einen Tag für Töchter zu veranstalten, kommt aus den USA. In den 1990er Jahren wurde dort der "Take Your Daughters to Work-Day" erfunden. Ursprünglich durften nur Töchter von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern teilnehmen. Heute steht dieser "Girls´Day" allen Mädchen offen. Die Idee war von Beginn an, Mädchen Einblicke in Arbeitsbereiche zu ermöglichen, in denen bisher nur wenige Frauen arbeiten.