Die Harmonisierung der Pensionssysteme trifft und betrifft vor allem die Jungen. Ihre Interessen sind es auch, die in der Politik am schnellsten unter die Räder geraten. Damit dies in Zukunft anders wird, fordert nun die Obfrau der Jungen ÖVP (JVP) Silvia Fuhrmann einen "Runden Tisch der Generationen". Hier sollen Fragen der Generationengerechtigkeit im Rahmen des Alpbacher Programmprozesses der VP diskutiert und Weichenstellungen beschlossen werden.
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Die Problematik ist seit langem bekannt: Wir werden immer älter, arbeiten immer kürzer und gehen auch noch immer früher in Pension. Dazu kommt, dass die Zahl der Jungen rasant ab- und jene der Alten zunimmt.
Während frühere Generationen mit einiger Berechtigung hoffen konnten, dass es ihre Kinder einmal besser haben, hoffen wir heute, dass unsere Kinder zumindest unser Wohlstandsniveau halten können.
Soll dieser Wunsch wirklich in Erfüllung gehen, ist es höchste Zeit, sich einmal Gedanken über die Frage der Gerechtigkeit zwischen den Generationen zu machen, findet Fuhrmann. Die Frage der Harmonisierung der Pensionssysteme nutzte sie als Aufhänger für ihre Forderung nach einem Runden Tisch der Generationen.
In der eigenen Partei stieß sie mit dieser Idee zuerst auf Gehör. Schließlich sei es unverantwortlich, "immer nur an die nächste Wahl zu denken", wie Frauen- und Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Fuhrmann und VP-Generalsekretär Reinhold Lopatka formuliert. Im Rahmen der ÖVP-Programmwerkstatt "Alpbacher Prozess" wird daher ein solcher Runder Tisch eingerichtet. Er soll zunächst einmal einen Prioritätenkatalog erarbeiten. Die erste Sitzung findet bereits am 21. Juli statt. Die zwischen 30 und 50 Teilnehmer sollen sich nicht nur auf die Partei beschränken, sondern auch offizielle Organisationen wie den Bundesjugendring und unabhängige Experten umfassen.
Dabei soll es um Strategien zur Lösung von Problemen gehen, die sich aus der demographischen Entwicklung ergeben. Politik für die Jugend sei keine Angelegenheit für ein Staatssekretariat, sondern Querschnittsmaterie, die alle Themenbereiche und Politikfelder miteinschließe, so Fuhrmann. Erste Ergebnisse sollen bereits im Herbst vorliegen.
In der Frage der Harmonisierung sprach sich Fuhrmann gegen eine Regelung aus, die nur die unter 35-Jährigen betrifft, wie sie derzeit im Entschließungsantrag vorgesehen ist. Vielmehr sollten alle Arbeitnehmer integriert und bestehende Ansprüche aus dem alten in das dann bestehende System eines transparenten Pensionskontos übertragen werden.