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Die kleine, feine Scheibner-Firma

Von Reinhard Göweil

Politik

2010 machte der Abgeordnete damit 163.000 Euro Bilanzgewinn.


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Wien. Anfang 2000 kaufte sich Herbert Scheibner, der ab Februar 2000 Verteidigungsminister war, gemeinsam mit Detlev Neudeck, der bis 2005 Finanzreferent der Bundes-FPÖ war, ein Zinshaus in Wien. Er baute sich dort - für die eigenen Wohnzwecke - den Dachboden aus. Nach Auskunft von Neudeck beim Eurofighter-Ausschuss auf Pump - ein 800.000-Euro-Kredit bei der Hypo Alpe Adria.

Mittlerweile scheint es ihm finanziell deutlich besser zu gehen. Denn seine Firma, die nun ins Gerede gekommene und seit 2007 bestehende Scheibner Business Development GmbH, machte 2010 satte Gewinne. Laut hinterlegter Bilanz machte die Scheibner-Firma bei einem Umsatz von 333.465,04 Euro einen Bilanzgewinn von 163.784,36 Euro. Die auf Beratung spezialisierte GmbH wies für dieses Jahr Forderungen in Höhe von 145.604,18 Euro aus. Gegen wen sie bestehen, geht aus der Bilanz nicht hervor.

Scheibner ist der einzige Mitarbeiter der Gesellschaft, die ihren Sitz in der Wiener Innenstadt hat.
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Arabische Welt

Neben seiner Abgeordneten- und Berater-Tätigkeit ist Scheibner, der auch als außenpolitischer Sprecher des BZÖ fungiert, Präsident der österreichisch-syrischen Gesellschaft. In dieser Funktion ergriff er noch März 2011 offen Partei für den dortigen Diktator Assad. Assad nehme sein Dialog-Angebot an die Opposition ernst, meinte Scheibner, und man solle ihn dabei unterstützen.

Ähnlich profund in Fragen der arabischen Welt äußerte er sich beim Thema Libyen. Als BZÖ-Sprecher erklärte er im Juni 2011, dass es ein schwerer Fehler der österreichischen Regierung sei, den Nationalen Übergangsrat anzuerkennen und Gaddafi damit fallen zu lassen. Was er nicht dazu sagte: 2001 war Scheibner als Verteidigungsminister der Republik Österreich Mitglied der Delegation von Jörg Haider, die den libyschen Diktator in Tripolis besuchte.

Aber Scheibner bekam als Geschäftsführer einer Firma in den Vereinigten Arabischen Emiraten von der Alpine Baugesellschaft 350.000 Euro bezahlt.