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Die Welt bemüht sich, die Schäden durch die von Menschen verursachte Klimaveränderung zu reduzieren. Diese Welt besteht allerdings aus nationalen Regierungen, die versuchen, Klimaschutz ohne Auswirkungen auf das wirtschaftliche Handeln zu definieren. Dies ist ein Ding der Unmöglichkeit, also schlägt die Stunde der Diplomaten. Bei diversen UN-Vereinbarungen wird um jedes Wort gefeilscht. In der Zwischenzeit verdorren Ernten oder werden durch Wassermassen zerstört, Menschen sterben.
Die Klima-Diplomaten beschränken sich geschickt auf CO2-Emissionen, nicht auf den Raubbau generell. Das würde die Geschäfte stören.
Der ausgetrocknete Aralsee (ehemals so groß wie die Schweiz) verändert das Klima in Teilen Zentralasien, er wurde aber durch unkontrollierte Bewässerung zerstört. In China und Indien brennen seit Jahrzehnten unterirdische Kohlenflöze in biblischem Ausmaß, eine Folge menschlicher Achtlosigkeit. In den Ozeanen treiben Plastikmüllhaufen von der Größe Deutschlands. All dies wird von den Klima-Diplomaten sorgsam außer Acht gelassen.
In China sind 2013 binnen Jahresfrist die CO2-Emissionen um 58 Prozent gestiegen. In den USA um 20 Prozent, in Indien um 17 Prozent. In den 28 EU-Ländern fielen sie um 10 Prozent.
Auch dieses Thema wird mit großer Anstrengung vermieden. Es geht in der Klima-Diplomatie ja darum, Export- und andere befreundete Märkte nicht vor den Kopf zu stoßen.
Die Folgen sind desaströs. Riesige Flächen gehen für die Landwirtschaft verloren, obwohl die Weltbevölkerung wächst. In der EU sperren Industriebetriebe zu, während in Asien Produktionen hochgezogen werden, die deutlich umweltschädlicher produzieren. Rund um afrikanische Rohstoffvorkommen ist die Landschaft so verseucht, dass sie so unbewohnbar ist wie die Rückseite des Mondes.
Daraus werden beträchtliche Gewinne gezogen, von denen sehr, sehr wenige Menschen profitieren. So funktioniert der Markt halt, sagen die Diplomaten und verändern an einer Klimaschutz-Vereinbarungen noch schnell eine Präposition, die es "dem Markt" erlaubt, die nächsten Jahre untätig zu bleiben. Die Klima-Killer sind jetzt wieder in New York bei der UNO aktiv, und sie haben dabei alles Mögliche im Sinn, nur eines nicht: Vereinte Nationen.