Für einige Automechaniker, Friseure und Einzelhändler - insbesondere in Grenznähe - könnte der Konkurrenzdruck im Zuge der EU-Erweiterung bitter werden. Doch die meisten könnten mit ihren Produkten und Dienstleistungen in den neuen Märkten punkten, zeigt sich der Chef der Außenwirtschaftsorganisation (AWO) in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Walter Koren überzeugt.
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"Es ist das Ziel, Österreich unter den Top 5 der Handelspartner in jedem dieser Länder zu platzieren", sagte Koren am Montag anlässlich der Außenhandelstagung "EU-Erweiterungsländer" in Wien. In einigen Ländern, wie zum Beispiel Ungarn, ist das schon erreicht.
Die Außenhandelsstellen der AWO verzeichnen nun, kurz vor der EU-Erweiterung am 1. Mai, nochmals einen Anstieg der Anfragen. "Sehr viele Anfragen kommen derzeit auch von kleinen und mittleren Betrieben", erklärt Konstantin Bekos, Handelsdelegierter in der Slowakei, gegenüber der "Wiener Zeitung". Zur besseren Unterstüzung der KMU werden im Frühling zusätzliche AWO-Büros in Brünn, Krakau und Westungarn eröffnet. In den Erweiterungsländern gebe es jedenfalls noch sehr großen Investitionsbedarf, z. B. in Infrastruktur und Umwelttechnik, deren Ausbau auch mit EU-Geld gefördert wird. Die Problematik liegt allerdings darin, dass die Projekte vom jeweiligen Land co-finanziert werden müssen. Ein Umstand, der dazu führen wird, dass die möglichen EU-Förderungen wahrscheinlich nicht gleich im ersten Jahr voll ausgenutzt werden können.
Zur Finanzierung werden auch Private Public Partnership-Modelle und die Unterstützung durch die örtlichen Kreditinstitute gefragt, betonten die Handelsdelegierten aus den Beitrittsländern.