Zum Hauptinhalt springen

Die Kraft in der Zelle

Von Alexandra Grass

Wissen
Der Alterungsprozess kann etwas aufgehalten werden.
© Corbis/Beau Lark

Je mehr Energie in den Mitochondrien, umso erfolgreicher verläuft das Anti-Aging.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 10 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Wien. Die schlechte Nachricht: Der Schlüssel zur ewigen Jugend ist nach wie vor nicht gefunden. Die gute Nachricht: Anti-Aging ist möglich.

Viel zu oft wird der Begriff Anti-Aging mit einem jüngeren Aussehen in Verbindung gebracht und vor allem nur darauf reduziert. Natürlich ist es nicht fein, wenn die feinen Fältchen im Gesicht zu Falten werden und die Haare langsam aber doch ergrauen. Ein Wundermittel gibt es freilich nicht, aber trotzdem Möglichkeiten, seinen Körper, genauer gesagt seine Zellen, so weit fit zu halten, dass sich dieses Wohlbefinden auch nach außen hin präsentiert.

Energieproduktion

Es sind die Mitochondrien, die kleinen Kraftwerke in den Körperzellen, die im Laufe der Jahre quasi faul werden. Denn solange sie genug Energie in Form von Adenosin-Triphosphat (ATP) produzieren, funktioniert auch das Immunsystem, betont der Wiener Gynäkologe Christian Matthai. Lässt diese Produktion hingegen nach, verschlechtert sich der Zellstoffwechsel und es kommt zum Tod der Zelle (Apoptose). Altersassoziierte Erkrankungen wie Arterienverkalkung, Osteoporose, Gelenksschmerzen oder Herzkreislaufleiden sind die Folge. Aber eben auch das Sichtbarwerden des Alters. Denn der Haut kommen essenzielle Komponenten wie Kollagen oder Elastin abhanden.

Die Pflege der Mitochondrien ist die Grundvoraussetzung für die Erhaltung der Gesundheit und damit auch eines fitten Äußeren. Ein eigener Medizinzweig - die mitochondriale Medizin - hat sich mit den Jahren gebildet. Im Mittelpunkt stehen die Bemühungen, mit Natursubstanzen, Nährstoffen und gezielter Ernährungsumstellung die Zellkraftwerke aktiv zu halten.

Ein Schwerpunkt liegt in der Balance der sogenannten freien Radikale. Sie sind besonders aggressive Moleküle, die zwar im Körper normal vorkommen und für den Organismus auch wichtig sind, im Übermaß allerdings die Zellen schädigen. Antioxidantien können die Zahl der freien Radikale in Schach halten. In Lebensmitteln wie Obst oder Gemüse, Soja, aber auch etwa Rotwein sind Stoffe, wie Vitamin C, Resveratrol, Flavonoide oder Carotinoide enthalten, die die Aufgabe des Ausbalancierens übernehmen.

Aber auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel zielen auf den Ausgleich ab. Diese sollten besonders gut bioverfügbar sein, also gut vom Organismus - in erster Linie dem Darm - aufgenommen werden können, betont die deutsche Apothekerin und Gründerin von Dr. Niedermaier Pharma, Cordula Niedermaier-May. Mit einer speziellen Aufbereitung hat sie sich der Produktion einer neuartigen Enzymtherapie (Regulat) verschrieben, um Mitochondrien zu unterstützen.

Aber auch der Haut kann Gutes getan werden, wie der Wiener Dermatologe Paul Sator erklärt. Im Mittelpunkt steht in erster Linie ein gesunder Lebensstil. "Dazu gehören ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf, Nichtrauchen sowie geringer Alkoholkonsum."

Außerdem sollte bei Aufenthalten in der Sonne auf bestimmte Vorsichtsmaßnahmen geachtet werden - wie die Anwendung von Sonnenschutzmitteln oder das Vermeiden praller Sonne in den Mittagsstunden. Denn es sind zu einem guten Teil auch die UVA-Strahlen der Sonne, die zu einem alternden Aussehen beitragen, betont der Dermatologe. Die dadurch entstehende Ablagerung von minderwertigem Material in der Lederhaut (Aktinische Elastose) führt nämlich zu Hautschlaffheit, Falten und Altersflecken.

Es gilt also, die Mitochondrien im Auge zu behalten, um nicht nur den Blick in den Spiegel genießen zu können.