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Die Kriegsangst in Madagaskar wächst

Von Ines Scholz

Politik

Dakar - Der Kampf um die Macht in Madagaskar geht weiter, nachdem Vermittlungsgespräche zwischen den beiden Kontrahenten, Präsident Ravalomanana und Vorgänger Ratsiraka, gescheitert sind.


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Weder Ravalomanana, der sich als legaler Präsident der Inselrepublik betrachtet, noch Ratsiraka, der dessen Wahlsieg nicht anerkennt, rückten bei ihren Gesprächen mit den Präsidenten Senegals und Gabuns, Abdoulaye Wade und Omar Bongo, in Dakar von ihrer Maximalposition ab. Und so blieb den Mediatoren nichts anderes übrig, als den Plan öffentlich zu machen. Beim kommenden Gipfel der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) in Südafrika soll darüber abgestimmt werden.

Kernpunkt ist eine Machtaufteilung der verfeindeten Lager, zwischen denen es in den letzten Tagen bereits zu ersten Gefechten gekommen ist. Ein Bürgerkrieg wird nicht ausgeschlossen. Umso dringender scheint eine Lösung des Konflikts. Diese sieht der Plan in vorgezogenen Parlamentswahlen, die noch heuer abgehalten werden sollen. Bis dahin soll eine Übergangsregierung die Amtsgeschäfte führen, wobei Ravalomanana den Premier ernennen und Ratsiraka drei wichtige Miniserposten besetzten darf.