Tirol drängt auf raschen Baustart bei Brennerbasistunnel. | Schienenprojekt könnte insgesamt 9000 Jobs schaffen. | Wien. Vor Verzögerungen beim Bau des Brennerbasistunnels (BBT) hat einmal mehr Tirols Landeshauptmann Günther Platter gewarnt. Der Lkw-Transit sei für viele Bürger eine "untragbare Situation", die beseitigt werden müsse. Vereinbarungen müssten eingehalten werden. "Alle Verkehrsminister haben eine hundertprozentige Zusage gegeben", erklärt Platter. Wobei der Landeshauptmann Bundeskanzler Werner Faymann, Finanzminister Josef Pröll und Infrastrukturministerin Doris Bures in der Pflicht sieht.
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In Hinblick auf den BBT sei schon sehr viel gebaut und vorbereitet worden. Platter verweist unter anderem auf den acht Kilometer langen BBT-Probestollen in Südtirol und die viergleisige Bahntrasse im Unterinntal, eine Zulaufstrecke für den Basistunnel.
"Völlig unverständlich"
Die mehr als zwei Milliarden Euro teure Unterinntalstrecke werde 2012 eröffnet. "Die Kuh ist aus dem Stall", betont Platter. Wenn kein Beschluss der Bundesregierung für den Baustart des BBT-Hauptstollens käme, wäre das für ihn jedenfalls "völlig unverständlich". Infrastrukturministerin Bures will alle Bahnprojekte - auch den BBT - bis Herbst evaluieren.
Auf das Konkurrenzverhältnis Tirols zum ebenfalls in Evaluierung befindlichen Koralm-Tunnel in Südösterreich angesprochen, sagt Platter: Es sei nicht sein Stil, "Bundesländer gegeneinander auszuspielen".
Der Tiroler Verkehrslandesrat Bernhard Tilg wiederum verweist auf die Jobeffekte des Mega-Schienenprojekts, das ungefähr 2025 fertig sein soll und rund neun Milliarden Euro kostet. 9000 Arbeitsplätze würden geschaffen, so Tilg.
Kritiker des Jahrhundertbauvorhabens haben stets darauf verwiesen, dass die Verlagerung des Verkehrs von der Straße in den BBT keineswegs gesichert sei. Im schlimmsten Fall werde Steuergeld verschwendet.