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Es ist die Flut der Informationen, nicht die der Ereignisse selbst, die uns vielfach überschwemmt, uns zusehends überfordert und uns zwangsläufig handlungsunfähig macht. Die Schockstarre ist die Konsequenz einer Haltung, die jederzeit das Schlimmste befürchtet - die Reglosigkeit bis ins Gemüt hinein ist das Ergebnis dieser Befürchtung, der Ruf nach einem wie auch immer gearteten Retter, der uns aus den Fluten hilf, die folgenreichste Folge, der Verlust nicht nur unserer Handlungsfähigkeit, vielmehr die Auf- und Abgabe unserer Freiheit und Würde das Ergebnis dieser folgenreichsten Folge - dem Ruf nach einer Führerschaft.
(Selbst)kritische Position
Dabei ist es wichtig, im Zeitalter der Informationen das Wesentliche vor Augen zu haben, die Flut der Informationen, die uns täglich umgibt, zu bannen und zu bändigen, nicht indem wir uns ihr schonungslos ausliefern und hierbei unsere Orientierung verlieren, vielmehr indem wir eine kritische, durchaus selbstkritische Position einnehmen, gleichsam eine Anhöhe des Intellekts erklimmen, von der aus wir einen Überblick gewinnen über das, was uns weiter unten im Informationsstrom aufgrund der gleichermaßen rasanten wie reißerischen Informationsgeschwindigkeit unfassbar erscheinen muss.
Haben wir einmal eine Anhöhe erklommen, von der aus wir die Informationsfluten überschauen können, so werden wir bald schon erkennen, dass sämtliche Informationsfluten auf wenige Ereignisquellen zurückzuführen sind, ja, dass die Informationsfluten durch die Einsicht in die ursächlichen Ereignisquellen ihre reißerische Gewalt verlieren.
Wir sehen dann aber auch recht schnell ein, dass wir es sind, die den Informationen eine Struktur geben, gleichsam ein Flussbett bieten können, in dem sie in angemessener Weise - und dies soll heißen verständlich und nachvollziehbar - dahinströmen, ohne Angst und Schrecken zu verbreiten.