)
Die Lehrlingsausbildung in Österreich soll in Module gegliedert werden. Auf ein zweijähriges Basismodul als Grundausbildung für alle verwandten Berufszweige sollen 1- bis 2-jährige Wahlpflicht-Module folgen, die dann eine Spezialisierung erlauben. Nach dem Lehrabschluss wäre in der Folge später ein einjähriger Ergänzungslehrgang möglich.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Gesamtdauer der Lehrverträge bleibe damit unverändert bei 3 bis 4 Jahren. Dieses Konzept stellten Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, Bildungsministerin Elisabeth Gehrer und WKÖ-Präsident Christoph Leitl gestern in einer Pressekonferenz vor.
Die bisher 275 Lehrberufe könnten so auf 100 zusammengefasst werden. Dabei werde kein Lehrberuf unter die Räder kommen, das Angebot werde durch die Modularisierung sogar verbreitert, wie Leitl betonte. Aus- und Weiterbildung würden flexibler und mobiler sowie krisensicherer, wie es nach dem Prinzip des lebenslangen Lernens notwendig würde. Der geplante Umbau der Lehrlingsausbildung könnte 2004 in Gesetzesform gegossen werden, sagte Bartenstein.
Schüler in Sachen Ökonomie sattelfester machen
Um das Wirtschaftswissen bei Schülern zu festigen, wurde daneben der "Unternehmensführerschein" als Ausbildungsmaßnahme vorgestellt. In drei Modulen sollen alle Schüler die Möglichkeit bekommen, ihr Wirtschaftswissen zu vertiefen. Das soll den Sprung in die Selbstständigkeit erleichtern. Dieser "Unternehmerführerschein", der sich am Modell des "Computerführerscheins" orientiert, soll laut dem Wirtschaftsminister die Unternehmerprüfung ersetzen können, dabei soll es aber weiterhin möglich sein, ohne Unternehmensführerschein einen Betrieb zu gründen. Vor allem die Wirtschaftskammer ist alarmiert über den Wissensstand der Österreicher in Sachen Ökonomie: "Untersuchungen haben gezeigt, dass in Österreich das Wirtschaftswissen ziemlich am niedrigsten ist im EU-Vergleich", so Leitl.
Der Start von Modul A (für die 10 bis 14-jährigen) in insgesamt 20 Hauptschulen und AHS-Unterstufen, die beim Pilotprojekt mitmachen, soll im September erfolgen. Hier geht es um grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge. Im Februar 2004 laufen die Module B und C (für die 15- bis 19-jährigen) mit den Inhalten Volkswirtschaft und betriebswirtschaftliche Grundlagen an. Ein Folge-Modul richtet sich an junge Erwachsene und enthält betriebswirtschaftliche Inhalte auf dem Niveau der Unternehmerprüfung.