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Die Liebeskunst der Octopusse

Von Christian Hoffmann / WZ Online

Wissen

Die gute Nachricht rechtzeitig zu Frühlingsbeginn: Sogar Octopusse tun es. Die Wassertiere sind keineswegs pragmatische Einzelgänger, die ihre sexuellen Bedürfnisse en passant abhandeln. Ein Forschungsteam der University of California in Berkeley konnte jetzt belegen, dass Octopusse in den Tiefen des Wassers raffinierte Liebesspiele absolvieren. In den Riffs von Sulawesi, Indonesien, habe man die Tierchen beim Flirten und Händchenhalten gefilmt, heißt es in einem Fachbericht für die Zeitschrift "Marine Biology".


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Roy Caldwell, Professor an der Universität in Berkeley, verbrachte einige Wochen damit, das Treiben des "Octopus Abdopus aculeatus" zu erforschen. Dabei fiel ihm zunächst auf, dass sich die männlichen Tiere keineswegs auf das erste beliebige Weibchen stürzten, das ihnen begegnete, sondern eine sorgfältige Auswahl treffen. Danach verteidigen sie ihre Angebetete hartnäckig gegen Rivalen, um sie einige Tage lang für sich selbst zu haben.

Allerdings gibt es unter den Octopussen keineswegs nur kämpferische Machos, so der wissenschaftliche Befund. Kleinere und schwächere Männchen würden sich als Weibchen tarnen, um ungestört Jagd auf das weibliche Geschlecht machen zu können. Das Treiben in den Tiefen des Wassers sei so vielfältig, so Christine Huffard, Assistentin von Caldwell, dass sie Tag für Tag neue erotische Tricks der Wassertiere entdeckt habe.

Octopusse sind übrigens besonders schwer zu beobachten. Es sind scheue Einzelgänger, wie Caldwell betont, die gar nicht gern beim Sex beobachtet werden. "Wenn du sie beobachtest, dann beobachten sie dich", so der Professor.

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