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Die Lösung für den Irak ist eine Systemänderung im Iran

Von Saeid Yeganeh

Gastkommentare
Saeid Yeganeh ist exil-iranischer Publizist in Berlin und Mitglied im auswärtigen Ausschuss des Nationalen Widerstandsrats Iran (NWRI).

Das derzeitige iranische Regime ist kein geeigneter Partner, um die Probleme des Nachbarlandes Irak zu bewältigen.


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Die jüngsten Meldungen über den Irak erzeugen Verwirrung, weil das iranische Regime durch seine starke Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Ländern der Region, besonders Irak und Syrien, hinter den Kulissen agiert. Es ist merkwürdig, dass bis heute kein einziger Fall der unzähligen Bombenattentate im Irak aufgeklärt und keine Täter gefasst wurde. Die US-amerikanischen Generäle, die selbst im Irak waren, berichten, dass die Bombenanschläge gegen Sunniten und auch Schiiten vom Teheraner Regime verübt wurden.

Nuri al-Maliki, pro-iranischer Premierminister des Irak, hatte die Parlamentswahlen 2010 trotz massiven Wahlbetrugs verloren. Die irakische Bevölkerung wählte damals mehrheitlich das Al-Irakiya-Bündnis von Ayad Allawi, welches ein Ende der Einmischung des iranischen Regimes im Irak und eine Versöhnung der Stämme und Volksgruppen des Irak anstrebte.

Doch Maliki paktierte lieber mit den iranischen Mullahs als mit der irakischen Bevölkerung, um sich an der Macht zu halten, und so erstarrte das Land fast ein Jahr lang in einer politischen Pattsituation. Anstatt die Chance wahrzunehmen, eine große nationale irakische Koalition zu bilden, drängte Maliki mit verbrecherischen Methoden politische Gegner aus dem Amt, ließ sie verhaften oder töten. So wurde der Grundstein für den irakischen Bürgerkrieg gelegt.

Der Umgang der Maliki-Regierung mit den 3000 iranischen oppositionellen Flüchtlingen im Irak zeigt das wahre Gesicht von Maliki. Bei mehreren Angriffen und Massakern, die Truppen unter dem Kommando von Maliki in Camp Ashraf und Camp Liberty verübten, wurden insgesamt 116 wehr- und schutzlose Exil-Iraner getötet und 1375 weitere verletzt. Die Pläne zur Vernichtung der Exil-Iraner im Irak sind eindeutig auf die offiziellen Forderungen der iranischen Machthaber zurückzuführen.

Und so stärkt die aktuelle angespannte Lage im Irak die Besorgnis über die Sicherheit der iranischen Hauptopposition in Camp Liberty in der Nähe von Bagdader Flughafen. Die aktuelle gefährliche Situation im Irak kann von den zehntausenden Söldnern der iranischen Mullahs, die sich unter den irakischen Sicherheitskräften befinden, dazu ausgenutzt werden, erneut ein Massaker an den Bewohnern von Camp Liberty - denen nach wie vor die grundlegendsten internationalen Rechte vorenthalten werden - zu begehen.

Die Tatsachen zeigen, dass die Antwort auf alle grundlegenden Probleme in der Region im Iran liegt. Es ist aber das iranische Regime der falsche Partner zur Lösung der Probleme, denn die Machthaber in Teheran sind schon seit drei Jahrzehnten die Planer der Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Iran, und jetzt im Irak und in Syrien.

Die einzige Lösung bleibt die Änderung des Systems im Iran. Die Erfahrung hat auch bewiesen, dass alle Dialoge und Verhandlungen mit den iranischen Mullahs ihnen nur eine wertvolle Zeit schenken, um weiter zu regieren und Menschen zu töten.